"Wacker Innsbruck ist letzte Saison als Aufsteiger noch besser gestartet als wir", betonte der Kühbauier und wollte auch seinen eigenen Anteil am sensationellen zweiten Platz nach acht Runden nicht überbewerten. "Ich werde mich selbst sicher nicht einschätzen, das sollen andere machen. Ich habe einfach nur riesigen Spaß, mit dieser Truppe zu arbeiten", sagte der Burgenländer. "Wenn es einmal nicht mehr laufen sollte, werde ich die Meinung über die Mannschaft auch nicht ändern. Die Burschen sind alle charakterlich top und haben mich noch nie enttäuscht."

Feste Grenzen

Kühbauer pflegt zwar mit seinen Kickern einen freundschaftlichen Umgang, hat aber auch feste Grenzen eingezogen. "Ich bin sicher nicht diktatorisch und habe einen guten Draht zu den Spielern. Eigenverantwortung ist mir extrem wichtig, doch Disziplin gehört auch dazu. Im Großen und Ganzen ist es ein Geben und Nehmen."

Das gute Verhältnis zur Mannschaft begründet Kühbauer damit, ständig mit offenen Karten zu spielen. "Ich habe mir geschworen, immer ehrlich und authentisch zu sein", sagte der 40-Jährige, der sich schon als Spieler darüber im Klaren gewesen war, nach Karriereende eine Laufbahn als Trainer einzuschlagen.

Durchschlagender Erfolg

Im Dezember 2008, wenige Monate, nachdem er in Mattersburg die Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte, übernahm Kühbauer die Admira Juniors, im April 2010 trat er die Nachfolge von Walter Schachner bei den Profis an - bisher mit durchschlagendem Erfolg. "Aber im Fußball kann es schnell gehen. Heute ist man der Held und morgen schon wieder der Esel", sagte der ehemalige Spanien- und Deutschland-Legionär.

Zumindest vorerst läuft für Kühbauer noch alles rund, was der 55-fache ÖFB-Internationale auch mit seinem Festhalten am 4-4-2-System begründet. "Das ist meine Grundphilosophie, da kann es zwar kleine Abweichungen geben, aber prinzipiell gehe ich nicht davon ab", sagte der Ex-Mittelfeldspieler.

Von der Vorgehensweise eines Thomas Tuchel, der bei Mainz regelmäßig "Matchpläne" entwirft und sein System sowie seine Stammformation dadurch oft adaptiert, hält Kühbauer wenig. "Man kann den Fußball auch zerhacken. Wenn man regelmäßig viel ändert, kennt sich am Schluss keiner mehr aus."