Trotz seiner jahrzehntelangen Verbundenheit mit Österreichs Fußball-Rekordmeister wartet auf Peter Schöttel am Sonntag im Ernst-Happel-Stadion eine gänzlich neue Erfahrung. Der 44-Jährige erlebt erstmals als Rapid-Trainer ein Derby und ist schon voller Vorfreude. "Ich erwünsche oder erträume mir einen Sieg über die Austria", erklärte der Wiener.
Über den Erzrivalen weiß Schöttel genauestens bescheid. "Wir haben verfolgt, was die Austria in den letzten Wochen gemacht hat und gemerkt, dass sie gute Leistungen geboten hat. Wir haben Respekt, aber keine Angst und sind gut vorbereitet", betonte der Coach der Hütteldorfer.
Gerade im Offensivspiel lief es bei den Grün-Weißen bisher nicht ganz nach Wunsch, was für Schöttel allerdings nicht überraschend kam. "Wenn ein Trainer wo hinkommt, ist es normal, dass er zuerst versucht, die Mannschaft Schritt für Schritt dorthin zu bringen, wo er sie haben will. Da ist es nichts Überraschendes, dass man zuerst versucht, die Defensive zu stabilisieren", sagte Rapids Rekordspieler.
Einmal mehr warnte Schöttel vor überzogenen Erwartungen im Anfangsstadium der Meisterschaft. "Wir sind noch immer in der Phase des Kennenlernens, und die wird vielleicht noch Monate dauern. Dass die Fans so etwas nicht hören wollen, ist mir klar." Trotz der Umstellungsschwierigkeiten ist der Ex-Teamspieler mit der bisherigen Bilanz - sieben Zähler aus vier Spielen - zufrieden. "Wichtig war, dass wir schon einiges gewonnen haben, auch wenn wir nicht grandios gespielt haben."
Austria-Coach Karl Daxbacher rechnet mit einem baldigen Ende des Streiks. "Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird bei Rapid wieder so eine tolle Stimmung sein wie vorher", vermutete Daxbacher. 27.000 Tickets für das Derby im Happel-Stadion wurden bisher verkauft.