Seit dem blamablen Aus in der Champions-League-Qualifikation Mitte Juli gegen Düdelingen holten die Salzburger acht neue Spieler, fünf davon erst kurz vor Transferschluss. Sie wurden nun vorgestellt.

Die Defensivspieler Isaac Vorsah und Rodnei sowie die Offensivspieler Sadio Mane, Kevin Kampl und Bright Edomwonyi wurden am Donnerstag offiziell präsentiert. Für die Neuen muss Platz geschafft werden. Sportdirektor Ralf Rangnick und sein Trainer Roger Schmidt eliminierten die mit teilweise sehr gut dotierten und noch länger laufenden Verträgen ausgestatteten Brasilianer Douglas, Cristiano und Leonardo sowie den Schweden Rasmus Lindgren und den Uruguayer Joaquin Boghossian aus dem Kader. Das Quintett darf seit Montag nur noch beim neuen Red-Bull-Zweitteam FC Liefering in der Regionalliga West mittrainieren.

"Sie werden bei uns keine Rolle mehr spielen", versicherte Rangnick. "Wir werden hier nicht mit 30 Feldspielern trainieren, das macht für niemanden Sinn." Für die einst um Millionenbeträge nach Salzburg geholten Spieler sollen neue Clubs gefunden werden. "Die Saison beginnt für uns in dieser Konstellation noch einmal neu."

Zuletzt hat sich ÖFB-Teamspieler Jakob Jantscher aus Salzburg verabschiedet. Der beste Spieler der vergangenen Bundesliga-Saison wechselte mit Kaufoption leihweise für ein Jahr zu Dynamo Moskau. Mit Kapitän David Mendes, Dusan Svento und Alan fallen drei Spieler noch länger aus.

Den Umbruch erklärte Rangnick, seit Ende Juni im Amt, mit der fehlenden internationalen Klasse des Teams, das Schmidt-Vorgänger Ricardo Moniz in der Vorsaison zum Meistertitel und durch die Gruppenphase der Europa League geführt hatte. "Wir wollen irgendwann die Champions League erreichen. Wir haben gemerkt, dass es nicht so viele Spieler gibt, die dem Anspruch genügen können", sagte der deutsche Ex-Trainer von Schalke 04 und 1899 Hoffenheim.

"Wie war denn der Zuschauerschnitt, als im Vorjahr noch mehr Österreicher da waren?", fragte Rangnick provokant auf die Anmerkung, warum acht Legionäre geholt wurden. "Wir haben richtig gute Spieler geholt", versicherte Rangnick. "Die Österreicher, denen wir zutrauen, bei uns eine wichtige Rolle spielen, sind noch immer da."

Auch die heimische Bundesliga bekam ihre Geringschätzung ab. "Wieviele Spieler haben denn im Länderspiel gegen Deutschland (1:2) gespielt, die in der österreichischen Liga spielen? Zero", sagte Rangnick.