Aufsteiger Admira hat die Sensation geschafft und einen Europacup-Startplatz erobert. Den Niederösterreichern reichte am Donnerstag in der letzten Runde der Fußball-Bundesliga eine 0:2-(0:0)-Niederlage bei Meister Salzburg zu Platz drei - der große Verlierer ist die Wiener Austria, die in Graz 1:3 verlor, und um einen Punkt das Nachsehen hatte. Die Elf von Dietmar Kühbauer ist damit erstmals seit 18 Jahren wieder international vertreten.
Maierhofer legte uneigennützig ab
Die Fans der Niederösterreicher erlebten dabei vor allem in der Schlussphase ein Wechselbad der Gefühle. Denn nach dem 1:0 durch Cristiano (77.) war man für rund zehn Minuten aus der Europacup-Rennen - schließlich hatte die Austria in Graz beim Stand von 1:1 dank des zu diesem Zeitpunkt besseren Torverhältnisses die Nase vorne. Doch die Führung für Sturm in der 86. Minute ließ die Verlierer des Nachmittags noch zu Siegern werden - das 2:0 neuerlich durch Cristiano war schließlich ohne Bedeutung.
Anlässlich der Meisterfeier, die die Hausherren schon in der Vorrunde perfektgemacht hatten, kamen 17.800 in die Red-Bull-Arena und sorgten so für einen Saisonrekord in der Bundesliga. Indes endete der teaminterne Kampf um Österreichs Torschützenkrone zwischen Stefan Maierhofer und Jakob Jantscher mit je 14 Toren unentschieden: Maierhofer, der in der 51. Minute eingewechselt wurde, ging leer aus, Jantscher fehlte verletzt. Dabei hatte Maierhofer in der Nachspielzeit durchaus noch die Chance, legte aber uneigennützig auf Cristiano ab.
Die Admira konnte allerdings nicht von der stark abgespeckten Aufstellung der Gäste profitieren, in der von der Einsergarnitur lediglich Goalie Alexander Walke dabei war. Ibrahim Sekagya, Leonardo und Zweiergoalie Eddie Gustafsson mussten erkrankt passen, Dusan Svento, Franz Schiemer und Andreas Ulmer fehlten aufgrund von Muskelproblemen, Christian Schwegler saß einer leichten Muskelblessur wegen vorerst auf der Bank, ebenso wie Christoph Leitgeb.
Admira trat ohne Jezek an
Doch auch die zweite Garnitur - u.a. mit dem 18-jährigen Stefan Savic und Simon Cziommer (Abschiedsspiel) im Mittelfeld - machte ihre Sache nicht schlecht. Chancen allerdings blieben lange aus - erst in der 42. Minute machte sich die Offensive bemerkbar, als ein Weitschuss Lindgrens knapp am Admira-Kasten vorbeistrich.
Die Niederösterreicher, die ohne den beim Aufwärmen verletzten Routinier und Schlüsselspieler Patrik Jezek antreten mussten, kamen nur durch Defensivschnitzer der Hausherren zu Möglichkeiten: Philipp Hosiner vergab aber in der 33. und 36. zwei gute Chancen aus nur wenigen Metern.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich die Admira spritziger, hatte in der 57. Minute aber auch Glück: Tischler sah bei einem hohen Kopfball Cristianos schlecht aus. Die beste Möglichkeit hatte in der 73. Minute neuerlich Hosiner, der nach Fucik-Vorlage das "Bullen"-Tor verfehlte.
Hosiner, der auch in der Schlussphase an Walke scheiterte, wäre so fast zum Europacup-Sargnagel der Admira geworden. Denn als Cristiano einen herrlichen Steilpass von Christoph Leitgeb verwertete, schien der internationale Startplatz wieder in weite Ferne gerückt. Die Gäste bemühten sich in der Schlussphase noch um den Ausgleich, blieben aber glücklos. Cristiano vollendete schließlich einen Konter zum Endstand.