Man kennt sich im oststeirischen Fußballepizentrum und so vermengten sich die 1240 Anhänger, der auf dem Feld kontrahierenden Teams, auf der Tribüne in freundschaftlichem Einvernehmen. Hartberg war in Lafnitz zu Gast und es sind nur knappe zwölf Kilometer zwischen den beiden Heimstätten jener Klubs, die sportlich kooperieren. Eine Zusammenarbeit, die der zweiten Runde des Cups für 90 Minuten ruhte. Angesichts der geografischen Nähe ist die These nicht übertrieben, dass die Gäste problemlos mit dem Radl oder gar zu Fuß hätten anreisen können.

Auf dem Feld legte die Mannschaft von Trainer Markus Schopp nicht wie ein Drahtesel, sondern eher wie ein Jet los. Quasi mit dem ersten Angriff fixierte Donis Avdijaj (2.) die Führung. Nach einem schnellen Angriff und einem Doppelpass schloss der Offensivspieler aus 15 Metern erfolgreich ab. Die Reaktion war kein Aufbäumen, sondern eine Schockstarre. In den kommenden 20 Minuten war von den Heimischen praktisch nichts zu sehen und Patrik Mijic (29.) nutzte eine der vielen Chancen. Den kurz darauf verpassten Doppelpack (32.) holte der Kroate in der 44. Minute nach. Vor allem in der Offensive waren die Gastgeber zahnlos, Hartberg – im Gegensatz zum Austria-Remis in der Liga (1:1) – treffsicher.

Grobe Unsportlichkeit von Mahmic

Hartberg tat nach der Pause, was zu tun war und stand in der Verteidigung sehr stabil. Ohne großen Aufreger ging es aber nicht: Eine Kung-Fu-Einlage sorgte in der 63. Minute für Unmut auf dem und abseits des Feldes. Nach einem Rempler von Hartbergs Paul Komposch an Denis Dizdarevic revanchierte sich dessen Teamkollege Ermin Mahmic mit einem Höchstmaß an Unsportlichkeit. Er sprang Komposch aus vollem Lauf in die Beine und riss diesen zu Boden. Ein Tumult in der Nähe der Eckfahne war die Folge, der Übeltäter sah erst selbst und dann vom Schiedsrichter Daniel Pfister Rot. Der Weg in die Kabine war kein weiter, er absolvierte ihn schnell und auch Komposch derrappelte sich bald wieder.

Der zweite Höhepunkt nach der Pause war der vierte Treffer der Hartberger und der zweite von Avdija (74.). Nach einem Eckball verwandelte er mit dem Kopf an der ersten Stange. Am Ende kam es gar noch zu zwei weiteren Gegentoren für die Lafnitzer. Philip Hoffmann und Avdijaj trafen für Hartberg. Es war am Ende ein hochverdienter Sieg des Bundesligisten im „Kernölderby“, der in keiner Phase des Spiels in Gefahr war. „Wir haben das Spiel sehr ernst genommen und es ist uns zugutegekommen, dass wir ohne Ballberührung des Gegners zum Tor gekommen sind. Danach haben wir Lafnitz kontrolliert und ließen keinen Zweifel aufkommen, wer dieses Spiel gewinnen wird. Ich glaube, dass der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung ist“, sagt Hartberg-Coach Markus Schopp.