Marco Reus´ „Discovery-Rights“ wechseln den Besitzer.
Ein Begriff, mit dem der europäische Fußballfan, völlig zurecht, nichts anfangen kann. Die „Entdeckungsrechte“, in Reus´Fall nun wirklich der falsche Begriff, ist ein Mechanismus, der von MLS Teams verwendet wird, um sich die Rechte an Verhandlungen mit Spielern zu sichern. Die Liste kann bis zu sieben Spieler enthalten, die aus jeder Liga der Welt kommen können. Dieses Vorgehen soll unverhältnismäßiges Wettbieten um einen Spieler verhindern, wie es in der alten Fußballwelt Europa, zwar nicht oft, aber doch vorkommt. 50.000 US Dollar sind laut MLS Regelwerk als erstes Angebot mindestens zu entrichten.
Hollywood vor Südstaaten Charme
Am Beispiel Marco Reus erklärt, hält, weil auf der Liste, der Charlotte FC aus North Carolina die Verhandlungsrechte. Wie bekannt wurde, hat der Spieler kein Interesse zu diesem Verein zu wechseln, und findet Los Angeles Galaxy spannender. Nach 12 Jahren vor der gelben Wand wäre wohl Charlotte mit dem deutlich höheren Zuschauerschnitt von 36.000 versus 25.000 in LA interessanter, jedoch ist Reus seit den Kalifornien Sommer-Touren des BVB ausgemachter Kalifornien Fan.
Auch das angebotene Gehalt von Charlotte, kolportierte fünf Millionen US-Dollar, liest sich besser als die 350.000, die LA anbieten kann. Geizig ist man nicht in Hollywood, sondern an die sogenannten „Salary Cap“ gebunden, die im US-Sport ganz normal ist. Diese ist nichts anderes als ein Limit für Spielergehälter, das nicht überschritten werden darf.
Ausnahmen bilden die „Designated Player“ - zu Deutsch „festgelegte, abgemachte Spieler“, die mehr verdienen dürfen. Die Kalifornier haben bereits drei derer unter Vertrag, weshalb Reus in Los Angeles mit weniger auskommen müsste. Nichtsdestotrotz ist Marco Reus an einem Wechsel nach South Carolina nicht interessiert und es spricht alles für einen Wechsel nach Hollywood.
Verhandlungen laufen
Wie sinnvoll dieses „Rechtesystem“ ist, wenn ein Verein am Ende Geld für einen Spieler an einen anderen Verein überweist, obwohl dieser mit diesem Verein nie etwas zu tun hatte, ist fraglich. Die Transferrechte sollen bereits den Eigentümer gewechselt haben und ein Vertrag wird verhandelt, welcher für ein Jahr, mit einer Option für ein weiteres gelten soll.