Es gibt und gab Fußballer, die unabhängig von den gezeigten Leistungen von den (oftmals turnbefreiten) Fußball-Fans bedingungslos unterstützt und mit Lob überschüttet werden. Und dann gibt es Fußballer, die trotz konstant starker Leistungen auf Weltklasse-Niveau immer wieder in der Kritik stehen. „Querpass-Toni“ ist so einer. Toni Kroos, wie der 34-jährige Deutsche eigentlich heißt. Der Mittelfeldakteur von Real Madrid hat bekannt gegeben, seine Karriere nach der Heim-Europameisterschaft im Sommer zu beenden.

Immer wieder musste sich der oft kühl wirkende Norddeutsche der Kritik stellen, lediglich unspektakuläre Querpässe zu spielen. Nach der Saison 2013/2014 konnte sich Kroos mit dem FC Bayern nicht auf einen neuen Vertrag einigen, wurde um verhältnismäßig billige 30 Millionen Euro an Real Madrid „verscherbelt“. Der Rest ist Geschichte. Kroos zählte von Beginn an zum Stammpersonal bei den „Königlichen“ und drückte dem Spiel der Madrilenen jeher seinen Stempel auf. Seine Passgenauigkeit im Spiel nach vorne sucht seinesgleichen, mehr als 90 Prozent seiner Pässe finden einen Mitspieler. Und das in jeder Saison seit seinem Wechsel nach Spanien. Beim FC Bayern wurde Kroos als junger Akteur dreimal Meister und ein Mal Champions-League-Sieger. 2014 gewann er als Denker und Lenker im Mittelfeld den WM-Titel mit Deutschland. Und seine Zeit bei Real Madrid ist ohnehin eine für die Geschichtsbücher. Viermal wurde Kroos, der mit seinem Bruder Felix den höchst erfolgreichen Podcast „Einfach mal Luppen“ moderiert, mit Real Champions-League-Sieger, ein fünftes Mal könnte am 1. Juni im Finale folgen. Insgesamt 32 Titel auf Klubebene sprechen eine klare Sprache für die erfolgreiche Karriere des Deutschen, der für die Heim-EM extra aus der Nationalteam-Pension zurückgeholt wurde.

Es wäre nicht überraschend, würde der EM-Titel zum Abschluss folgen.