Ich übe Deutsch jeden Tag.“ Der neue Trainer der Graz 99ers Johan Pennerborn ist auch abseits des Eises bereit für die anstehende Eishockey-Saison, wie er mit seinen ersten deutschen Sätzen auf der Saisonauftakt-Pressekonferenz unter Beweis stellte. Der Schwede, zuvor in seiner Heimat beim Rekordmeister Färjestad als Headcoach tätig, soll die in den letzten Jahren schwächelnden Grazer nach zwei enttäuschenden Saisonen wieder auf Kurs bringen. Die ersten Eindrücke sind positiv, vor allem die Arbeitsmoral der österreichischen Cracks rund um Daniel Oberkofler und Michael Schiechl beeindruckte ihn. „Die Spieler sind richtig gut drauf, auch wenn es immer noch besser werden kann. Sie sind harte Arbeiter, das ist einfach ihre Natur und das ist am wichtigsten.“

Nach Jahren in Schweden ist Pennerborn erstmals im Ausland als Trainer tätig. Derzeit ist er auch froh, dass seine Familie noch nicht in der Steiermark nachgekommen ist. „Es ist ganz gut, dass ich jetzt alleine bin, da es für mich nur Eishockey gibt in dieser Zeit des Jahres. Der Fokus liegt voll darauf, da haben andere Sachen keinen Platz.“ Im derzeitigen Kader ist bis zu Saisonbeginn ebenfalls kein Platz mehr, die Planungen sind vorerst abgeschlossen. Center Petr Kolouch kam zuletzt hinzu. „Auf dieser Position findest du nur wenige Spieler, die dir weiterhelfen. Wir sind froh, dass er jetzt bei uns ist“, freute sich General-Manager Bernd Vollmann, der sich auch von Viktor Granholm viel erhofft. Die Ziele für 2022/23 erklärt er schnell: „Wir wollen die Play-offs erreichen und eine Entwicklung sehen, in der gesamten Mannschaft und nicht nur bei den Jungen.“

Nach zwei Coronajahren sollen auch wieder mehr Fans in die Halle. Bei den Abos gab es einen Rückgang von 1,6 Prozent, bis zum Start hofft man noch auf 0 zu kommen. Dafür wurden die Abopreise gesenkt und die „99ers-Friends“ ins Leben gerufen, ein Verein mit Vorteilen für Fans. „Die vergangene Saison war desaströs, mit im Schnitt 1000 Zusehern. Wir wollen die Leute in die Halle bringen“, meint Vollmann. Dass der eigene Fanklub dieses Jahr pausiert, hilft da logischerweise wenig. Dennoch bauen die Verantwortlichen auf Unterstützung, am besten schon am Wochenende bei der Energie Steiermark Trophy in Liebenau. Dort werden die verletzten Mario Altmann, Daniel Woger und Clemens Krainz noch fehlen.