Wie nach der Entwicklung in den vergangenen Tagen erwartet, zog die NHL nach einer Fülle von Corona-Fällen und entsprechenden Spielverschiebungen die Reißleine.
Nachdem die NHL für die Spiele 2018 in Pyeongchang darauf verzichtet hatte, ihren Meisterschaftsbetrieb zu unterbrechen und ihren Spielern die Reise zu den Winterspielen zu ermöglichen, war diesmal die Teilnahme eigentlich vorgesehen. Nun machte die neue Omikron-Variante des Coronavirus mit der stark ansteigenden Zahl der positiven Fälle dieses Vorhaben zunichte.
Insgesamt mussten schon 50 NHL-Spiele verschoben werden, der Februar wird nun gebraucht, um diese Partien nachholen zu können. Das Olympiaturnier beginnt am 9. Februar und endet mit dem Finale am 20. Februar. Damit müssen alle Nationalteams umdenken und in erster Linie auf Spieler aus den europäischen Ligen setzen. Luc Tardif, der Präsident des Internationalen Eishockey-Verbandes (IIHF), meinte dazu: "Obwohl wir enttäuscht sind, verstehen wir die Entscheidung und können die Umstände nachvollziehen, unter denen sie getroffen worden ist. Es war ein Schock, wie Covid-19 den Spielplan der NHL praktisch über Nacht beeinträchtigt hat."
NHL-Commissioner Gary Bettman bedauerte, dass die Liga keine Spieler zu ihren Nationalmannschaften lässt. "Wir wissen die Bemühungen des Internationalen Olympischen Komitees, des Internationalen Eishockey-Verbandes und des Pekinger Organisationskomitees um die Aufnahme von NHL-Spielern sehr zu schätzen, aber die derzeitigen Umstände haben es uns trotz aller Bemühungen unmöglich gemacht, weiterzumachen." In der für die Olympia-Teilnahme vorgesehenen NHL-Pause vom 6. bis 22. Februar würden nun Nachholtermine angesetzt.
Von 1998 bis 2014 waren die NHL-Stars bei allen Olympiaturnieren mit von der Partie. Erst für die Spiele 2018 im Eishockey-Entwicklungsland Südkorea konnte zwischen den kommerziell denkenden Organisationen Nordamerikas und dem IIHF keine Einigung gefunden werden.