Die Tampa Bay Lightning sind zum dritten Mal Champion der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL. Die erfolgreiche Titelverteidigung gelang am Mittwoch (Ortszeit) dank eines 1:0-Heimsiegs gegen die Montreal Canadiens, womit das Team aus Florida die "best of seven"-Finalserie mit 4:1 für sich entschied. Das einzige Tor erzielte Rookie Ross Colton sieben Minuten vor Ende des zweiten Drittels.
"Es ist unglaublich. Das ist so ein Klischee, aber es gibt keine Worte", sagte Lightning-Kapitän Steven Stamkos dem TV-Sender NBC vor der Übergabe der Stanley Cups. "Es ist großartig." Den Pokal für den wertvollsten Spieler der Finalserie erhielt der russische Lightning-Goalie Andrej Wasilewski.
18.000 Zuschauer jubelten
Im Gegensatz zum Vorjahr, als sie in der "Blase" in Edmonton triumphiert hatten, bejubelten diesmal 18.000 Zuschauer in der eigenen Arena den Erfolg von Tampa Bay. "Das vor unseren Familien und Fans zu schaffen, war eine riesige Motivation", erklärte Stamkos.
Seit Einführung der Gehaltsobergrenze in der National Hockey League 2005 hatten zuvor nur die Pittsburgh Penguins in den Jahren 2016 und 2017 den NHL-Titel in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewonnen. Die Lightning, die 1992/93 in der NHL debütierten, hatten 2004 erstmals die prestigeträchtige Trophäe erobert. Die Stadt am Golf von Mexiko verfügt nun nach dem Super-Bowl-Gewinner im Football, den Buccaneers, über einen zweiten regierenden Champion in einer der großen Profiligen.
Die Canadiens konnten die 28 Jahre lange Durststrecke kanadischer Teams dagegen trotz des Aufbäumens in Spiel vier nicht beenden. Seit sie als NHL-Rekordmeister 1993 den bisher letzten von 24 Finalsiegen geholt hatten, hat keine Mannschaft aus dem Mutterland des Eishockeys den Stanley Cup in die Höhe gestemmt.
Canadiens als 50:1-Außenseiter
Als 50:1-Außenseiter ins Play-off gestartet, drehten die Canadiens in der 1. Runde einen 1:3-Rückstand gegen Toronto und schafften es auch unter dem Beifall von Premierminister Justin Trudeau als erstes kanadisches Team seit zehn Jahren ins Finale. Gegen Tampa gelang nach einem 0:3-Rückstand aber der Umschwung nicht mehr.
Coach Dominique Ducharme war dennoch stolz auf sein Team. "Sie haben geblutet, gekämpft und nie aufgegeben", sagte Ducharme. Trotz Verletzungen, COVID und den dadurch bedingten Spielverschiebungen sei man drangeblieben. Man werde es weiter versuchen, versprach der Trainer. "Wir wollen zurückkommen (ins Finale, Anm.), aber mit einem anderen Resultat."