Dass die Macht der sozialen Medien nicht zu unterschätzen ist, dem mussten sich schon andere, große Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens beugen. Diese Erfahrung machte kürzlich auch Vizepräsident des ÖEHV Günther Ropatsch. Mit einem Posting, das Sportminister Werner Kogler verschmähen sollte, stellte sich Ropatsch, der im Neo-Präsidium unter Klaus Hartmann für sportliche Agenden zuständig ist, eigentlich selbst bloß. Der Tragweite war sich der Vize wohl nicht ganz bewusst. Das Posting mit einer Karikatur, die Kogler offensichtlich diffarmiert, wurde wenige Stunden nach dem öffentlich werden von Ropatsch wieder gelöscht.
Wenngleich es auf der Plattform nicht sofort die großen Reaktionen auslöste, machte es in Sportlerkreisen rasch die Runde, sprach sich nicht nur im Verband, sondern auch im Sportministerium herum.
Nicht der beste Schachzug während einer Verhandlung. Der ÖEHV schloss sich doch bekanntlich einer Initiative der elf österreichischen Teamsportarten an, um gemeinsam mit der Politik wieder Perspektiven für Nachwuchssportler zu finden. Und da hilft der generelle Social-Media-Auftritt, in dem Ropatsch immer wieder Inhalte von Corona-Leugnern wie Martin Rutter teilt, wohl kaum.
Verband zeigt Reue, keine weiteren Konsequenzen
Präsident Hartmann teilte einen Tag später mit: „In unserer schnelllebigen Zeit hat sich Günther Ropatsch unreflektiert zum Teilen eines Postings hinreißen lassen. Keinesfalls wollte er damit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler als Person herabwürdigen oder in irgendeiner Form beleidigen. Wir haben eine gut funktionierende Zusammenarbeit mit dem Sportminister, der sich für unsere Anliegen bisher stets Zeit genommen hat.“
Ropatsch hat Kontakt zu Vizekanzler Kogler aufgenommen und ihm eine schriftliche Erklärung hinterlassen: „In meiner Funktion als Vizepräsident des Österreichischen Eishockeyverbandes ist ein derartiges Posting unangebracht. Ich habe mich beim Vizekanzler offen und aufrichtig entschuldigt.“