Es war ein etwas komisches Spiel, das Team Austria gegen Viertelfinalist Tschechien absolvieren musste. Man wusste, dass es keine Punkte geben würde und hat Italien - wo man morgen gegen den Abstieg spielt - schon im Kopf. "Es war schon zäh. Zudem hatten wir nur drei Center zur Verfügung und sechs Verteidiger. Getroffen hätten wir aber in jedem Fall gerne, Powerplays konnten wir wieder nicht nutzen. Aber abhaken, letzte Kräfte mobilisieren und auf den Showdown gegen sicher sehr defensive Italiener fokussieren", so Stürmer Alexander Rauchenwald.

Motivationsprobleme gab es keine, wie Raphael Herburger sagt: "Gegen 9.000 tschechische Fans zu spielen ist toll. Wir haben auch gut angefangen, aber der Gegner hat dann einfach alles getroffen und wir einfach nicht. Es war einfach zu wenig." Dennoch war man im Kopf schon ein bisschen bei Italien. "Jammern bringt nichts, auch wenn wir wirklich schlecht gespielt haben. Jetzt müssen wir gegen eine gute italienische Defensive die WM positiv beenden. Es gibt keinen Favoriten."

Immerhin werden mit den geschonten Michael Raffl, Peter Schneider, Konstantin Komarek und Dominique Heinrich vier Stammkräfte zurückkommen.David Kickert kommt vielleicht. Vertreten hat ihn WM-Debütant Lukas Herzog gut, er war nach dem 0:8 dennoch bitter enttäuscht: "Auf dem Level muss ich noch mehr trainieren, es muss besser sein. Sicher war auch etwas gutes dabei, aber nach so einem Ergebnis kann ich nicht viel positives in Erinnerung behalten. An einen möglichen Italien-Einsatz denke ich nicht."

Zu viele Strafen im Mitteldrittel

Unnötig schwer machte man es sich im zweiten Abschnitt, wo man lange in Unterzahl, viel sogar mit zwei Mann weniger, agieren musste. Da hagelte es auch zwei Gegentreffer. "So etwas ist brutal anstrengend, wenn du nur nachläufst und einer weniger bist. Die wissen genau was sie machen, jeder ist perfekt positioniert. Gegen diesen Gegner darfst du so Tore auch bekommen, das geht gegen Italien nicht. Da müssen wir disziplinierter sein und defensiv mehr richtig machen", so Verteidiger Martin Schumnig.

Nach den vielen Strafen und speziell dem Tripleschlag im Schlussabschnitt war der sonst so besonnene Headcoach Roger Bader richtig erzürnt, nahm sofort ein Timeout und hielt eine Standpauke. Doch jetzt zählt nur mehr Italien: "Alle wissen, worum es geht, es ist ein 50:50-Spiel, wir sind bereit!"

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