Verteidiger Patrick Peter brachte es nach dem Schweden-Spiel perfekt auf den Punkt: "Die sind einfach eine brutal starke Mannschaft." Richtig, Weltmeister Schweden ist eine Macht, Österreich kann und muss sich nicht mit den Skandinaviern vergleichen. Lernen kann und muss man darauf für die morgige Schlüsselpartie gegen Norwegen aber schon. "Wir müssen defensiv besser arbeiten, waren zu überrascht davon, wenn ein Gegner gleich von Beginn an so stark aus der Kabine kommt. Da haben wir geschlafen", sagte etwa Fabio Hofer angesprochen auf das rasche 0:4 nach acht Minuten.

Auch weil Schweden das Tempo reduzierte und Strafen zog, kam man besser ins zweite Drittel, wo man nur zwei Tore kassiert hatte. "Und das durch Eigenfehler und Shorthander, das darf nicht passieren. Also ja, wir müssen aus diesen Sachen lernen", so Hofer weiter. Immerhin, nach dem 0:5 stand man defensiv um einiges besser, am Ende sollten sogar ein Ehrentor und das Herausspielen weiterer Chancen gelingen. "Da haben wir dann einfach besser gearbeitet, sind hinten auch solider gestanden", sagt Hofer, der Michael Raffls Ehrentor aufgelegt hatte.

Der Torschütze sprach davon, "dass wir uns dafür überhaupt nicht schämen müssen. Der Beginn war brutal hart, verlieren tut immer richtig weh, aber gegen so eine Truppe, die so gut Eishockeyspielen kann, passiert das auch anderen Mannschaften. Wenn man nach drei Minuten so hoch hinten ist, ist es ein ganz anderes Spiel als z.B. gegen Russland, wo wir lange dabei waren."

Doch wer etwas anderes erwartet hätte, "der denkt nicht klar. Das ist ein All-Star-Team! Morgen müssen wir da sein, auch wenn Norwegen Favorit ist. Wir brauchen unsere beste Turnierleistung für einen Sieg", so Raffl kämpferisch.

"Wie erwartet war nicht viel zu holen"

Der wieder ins Lineup gerückte Assistenzkapitän Thomas Hundertpfund sah das Geschehene realistisch: "Sie sind Weltklasse, haben von Beginn gezeigt, wer den Ton angibt. Leider haben wir diese frühen Tore kassiert, dann geht sowieso nichts mehr. Das Tor und die guten Schlussminuten können uns aber etwas Selbstvertrauen geben."

In die gleiche Kerbe schlug der Teamchef. "Das ist eine ganz normale Niederlage, Schweden ist zwei Klassen besser. Teams, die individuell und organisatorisch so gut sind, spielen Gegner wie Österreich nach belieben aus. Nach dem schnellen hohen Rückstand haben wir uns Shift für Shift an das hohe Tempo angenähert", war Headcoach Roger Bader weder überrascht noch übermäßig enttäuscht.

Schweden-Keeper Henrik Lundqvist beschwichtigte das Ergebnis aus Fairnessgründen ein wenig: "Man muss schon auch sagen, dass uns ein perfektes Spiel gelang, jeder zweite Schuss war ein Treffer. Das gibt es auch nicht alle Tage."

All das muss man nun am morgigen Freitag (16.15 Uhr) besser machen. Da geht es eben gegen Mit-Nachzügler Norwegen. Die Skandinavier sind wie Österreich und Italien immer noch punktelos, eines dieser drei Teams wird am Ende absteigen.

WM-Ende für Wolf?

Die Niederlage war nach Spielende nebensächlich, vielmehr schmerzte der Ausfall von Verteidiger Raphael Wolf, der in seinem ersten Einsatz von einem Puck an der Hand getroffen wurde und nicht mehr in das Spiel zurückkehren konnte. Nach einer ersten Untersuchung dürfte die Weltmeisterschaft aufgrund eines Fingerbruchs für Wolf vorbei sein.

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