Am Montag ist Ruhetag bei den Österreichern. Bis auf eine kurze Eiseinheit zumindest. Dann steht Erholung und Sightseeing auf dem Programm. Auch für den Villacher Alexander Rauchenwald, der mit seinen Sturmpartner Patrick Obrist und Lukas Haudum immer wieder positive Akzente gegen die Besten der Welt setzt.

Ihr Resümee zum Spiel gegen Russland mit ihren Superstars?

Alexander Rauchenwald: Es war eine unglaubliche Erfahrung, gegen so eine Mannschaft einmal auf dem Eis zu stehen. Wir haben teilweise recht gut mitgehalten. Aber es ist natürlich irrsinnig schwer wenn der Ilja Kowaltschuk draußen seine Haken schlägt. Aber Starki (Torhüter Bernhard Starkbaum, Anm.) hat uns lange im Spiel gehalten und für Ergebnis-Kosmetik gesorgt. Im Großen und Ganzen können wir eisläuferisch und taktisch zufrieden sein. Die Russen mit ihrer Klasse nützen halt jetzt Zentimeter aus, wenn sie Platz haben mit ihren Querpässen. Dann spielen sie den Gegner schwindlig und sie verwerten ihre Chancen eiskalt.

War der Respekt zu groß?

Vielleicht die ersten fünf Minuten. Dann haben wir gesehen, dass wir mitlaufen können. Das Einzige, was wir machen konnten war laufen und die Passlinien verstellen. Da haben wir einen guten Job gemacht. Und hatten sogar Torchancen. Sogar ich. Leider war das Glück nicht auf unserer Seite. Wir haben es teilweise zu kompliziert gespielt. Da muss man es einfach halten, die Scheibe zum Tor bringen. Man hat dann fünf, sechs Schüsse mehr und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass einer einmal rein springt.

Das erste WM-Wochenende ist vorbei. Was können Sie mitnehmen?

Von unserem ersten Auftritt (2:5 gegen Lettland, Anm.) sind wir sicher enttäuscht. Da haben uns die Strafen weh getan. Jetzt haben wir uns an das Tempo gewöhnt. Jetzt kommen die Spiele, in denen es um alles geht. Spätestens gegen Italien. Wir müssen uns von Spiel zu Spiel steigern und jeden freien Tag gut regenerieren.

Wollten manche vielleicht zu viel?

Immer wenn wir einfach spielen, kriegen wir den Puck tief in die gegnerische Zone und dort ist kein Gegner unschlagbar. Wenn der Gegner die neutrale Zone zustellt und wir quer spielen, kann das in die Hose gehen und wir eröffnen dem Gegner Torchancen. Lettland hat die Fähigkeiten das auszunutzen. Egal wie klischeehaft das jetzt klingt: Wir müssen jede Scheibe rausbekommen, tief spielen. Das ist das einzige, was Erfolg bringt.

Ihre Linie mit Patrick Obrist und Lukas Haudum ist positiv aufgefallen. Sind Sie ebenfalls zufrieden?

Wir sind eigentlich drei gelernte Center. Die Beiden sind die besseren Eisläufer, also Spielen sie am Flügel. Wir sprechen uns jeden Tag in der Kabine aus, dass wir einfaches Eishockey spielen müssen. Und irgendwann eröffnen sich Räume, die wir auszunutzen versuchen. Aber bisher fehlte uns das Quäntchen Glück.

Es bleibt keine Zeit zum Durchatmen. Am Dienstag wartet eine hochkarätige Truppe aus der Schweiz mit vielen Stars. Haben Sie schon einen Blick darauf geworfen?

Sicher, mein Zimmerkollege Raphael Herburger kennt die ganzen Schweizer. Und er meinte, dass sie heuer Top aufgestellt sind. Ich bin gespannt. Unschlagbar sind sie sicher nicht. Die Schweizer werden ihr Spiel gegen uns sicher auch einfach halten und werden versuchen, uns zu Fehlern zu zwingen.

Abgesehen von den beiden Niederlagen: Wie ist die Stimmung im Team?

Wir sind eine tolle Truppe. Jeder weiß, wann es ernst zu sein hat. Und in der Freizeit haben wir eine richtige Hetz'. Wir unternehmen viel off-ice, wie am Montag. Da haben wir ja frei.

Wer ist eigentlich Kabinen-DJ?

Dominique Heinrich oder Konstantin Komarek.

Was gibt es zu hören?

Tja, so laute Sachen. Bisschen Rap und ein bisschen Techno. Drake ist immer dabei.

Gibt es einen teaminternen WM-Song?

Auf den Winning-Song warten wir noch. Hoffentlich können wir den bald spielen.

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