Es herrscht Ausnahmezustand in der Slowakei. Die Eishockey-WM zieht das ganze Land in seinen Bann. Und aufgrund des niedrigen (Bier-)Preisniveaus auch die Fans aus den 16 teilnehmenden Nationen. Zum zweiten Mal nach 2011 tragen Bratislava und Kosice die Titelkämpfe aus (damals 406.000 Besucher, heuer werden 450.000 erwartet).
Für Österreich gilt es, den Fokus auf die entscheidenden Partien zu legen. Russland, Tschechien und Schweden liegen klar außer Reichweite. Gegen Lettland, Norwegen, Schweiz sind Überraschungen möglich und Italien muss geschlagen werden. Einen rot-weiß-roten Vertreter gibt es nach 23 Jahren auch bei den Referees: Manuel Nikolic wird eine WM-Partie leiten. Eine Modusänderung gilt es zu beachten: Bei Remis im Finale wird in der Verlängerung 3 gegen 3 gespielt, bis ein Tor fällt.
Die Gegner:
Lettland (11. Mai - 16.15 Uhr)
Im allerersten WM-Spiel darf sich Team Austria immer etwas erwarten (siehe Punktegewinne gegen Schweiz 2015 & 2018). Allerdings treten die Letten, vorwiegend aus KHL-Spielern bestehend, nahezu in Bestbesetzung an. Und mit NHL-Torhüter Elvis Merzlikins, der nachträglich eingerückt ist, verfügen die Balten über einen zusätzlichen Bonus. Bei den Österreichern wollte Teamchef Roger Bader hingegen noch nicht verraten, wer im Tor stehen wird
Russland (12. Mai - 12.15 Uhr)
Am Muttertag zur Mittagszeit auf dem Eis zu stehen – das könnte für die Österreicher aber schon der einzige Trumpf in diesem Duell sein. Bei jeder WM überziehen die Russen einmal die Sperrstunde und wirken im nächsten Spiel völlig indisponiert, vielleicht kommen ja Thomas Raffl & Co. in den Genuss. Andernfalls könnte es gegen das Starensemble um Alexander Owetschkin, Jewgenij Malkin oder Nikita Kutscherow ein bitterer Nachmittag werden.
Schweiz (14. Mai - 20.15 Uhr)
Der WM-Kader sorgte bei den Eidgenossen für Aufregung. Routinier Denis Hollenstein wurde gestrichen. NHL-Stürmer Nico Hischier (20) war gesetzt, für Janis Moser (18) und Philipp Kurashev (19) wird es die erste WM. Im Tor der Schweizer (Genoni, Berra) regiert zudem ein Traum-Duo.
Schweden (16. Mai - 16.15 Uhr)
Vom Tre-Kronor-Team ist kein Erbarmen zu erwarten. Schweden will den dritten Titel in Folge und stolpert als haushoher Favorit, wie gegen Österreich, in der Gruppenphase nie. Der letzte rot-weiß-rote Sieg datiert aus 1947. Viele schwedische Top-Stars aus der NHL sind ebenfalls zur Hand.
Norwegen (17. Mai - 16.15 Uhr)
Die letzte Begegnung gegen Norwegen konnte mit 2:0 gewonnen werden. Da stand aber noch KAC-Goalie Lars Haugen bei den Wikingern im Tor. An dessen Klasse kommt das aktuelle Goalie-Gespann nicht heran. Die Norweger gelten als schlagbarster Gegner Österreichs, neben Italien.
Tschechien (19. Mai - 16.15 Uhr)
Die Tschechen rücken mit nicht weniger als zehn NHL-Kräften an. Darunter auch die Teamkollegen von Michael Raffl bei den Philadelphia Flyers: Top-Star Jakub Voracek und Verteidiger-Raubein Radko Gudas. 2012 konnten sie die letzte Medaille (Bronze) erobern, in den vergangenen drei Jahren scheiterten sie jeweils im Viertelfinale. Schwachstelle ist möglicherweise die Goalie-Position.
Italien (20. Mai - 20.15 Uhr)
Wollen die Österreicher 2020 der Weltelite angehören, müssen die Italiener geschlagen werden. Erstmals seit 2000 (0:3 in St. Petersburg) kommt es auf A-Niveau wieder zu einem Duell der beiden Länder. Die Spieler von Bozen-Trainer Clayton Beddoes sind in ganz Europa verstreut. Aufregung herrschte: Alex Petan wurde erst einberufen, dann aussortiert, Thomas Larkin sagte ab.