Eine Pause zum richtigen Zeitpunkt lädt den Akku auf. Es muss aber nicht immer gleich ein Urlaub sein. Training in wohltuender Atmosphäre kann da ebenfalls Abhilfe schaffen. Speziell fernab des ansonsten manchmal langatmigen Liga-Alltags. Wie für den 28-Mann-Kader des österreichischen Nationalteams, der derzeit in Klagenfurt gastiert. Mittlerweile schätzen diesen Ausflug selbst Routiniers, statt es als lästige Pflicht abzukanzeln. Salzburg-Stürmer und Team-Kapitän Thomas Raffl schwärmt von diesem Tapetenwechsel: „Ich komme wirklich gern zum Team. Außerdem bin ich stolz, die österreichischen Farben tragen zu dürfen.“ Solche Worte sind Usus geworden. Auf dem Eis rennt nicht nur Raffl, sondern auch unermüdlich der Schmäh. Für den 32-Jährigen hat Teamchef Roger Bader eine Trendwende eingeläutet. „Er macht das, was jahrelang gefordert worden ist: eine gute Stimmung zu erzeugen und junge Spieler einzusetzen.“

ÖEHV mit eigener DNA

Die veränderte Umwelt stellt jedoch neue Protagonisten vor eine Herausforderung. Alle müssen die Spielsysteme ihrer Klubs ausblenden und sich auf die taktische DNA ihres Schweizer Trainers umstellen. Auch das stuft Raffl jedoch nicht als Bürde ein. „Wir spielen im Nationalteam immer ein einheitliches System. Jeder weiß, wenn es darauf ankommt, was zu tun ist.“ Im Klartext forciert Bader besonders das Spiel der Flügelstürmer. Durch hohe Laufbereitschaft soll auf den Gegner Druck erzeugt werden. „Es ist ein 2-3-System. Die Stürmer sind wie Torpedos“, erklärt der Villacher grinsend.

Fundament der WM-Mannschaft

Raffl und seine Salzburger Kollegen sind erstmals in dieser Saison an Bord. Zu einem guten Teil ist in Klagenfurt also bereits das Fundament der WM-Mannschaft von Bratislava zu sehen. Wenngleich wichtige Stützen wie die Exporte Dominic Zwerger und Fabio Hofer (Ambri-Piotta), Stefan Ulmer (Lugano), Konstantin Komarek (Malmö), Lukas Haudum (Pantern), Manuel Ganahl (Rauma) sowie Brian Lebler (Linz), Peter Schneider (Wien) oder die NHL-Legionäre (Thomas Vanek, Michael Raffl, Michael Grabner) klarerweise fehlen.

Neugierig beobachteten VSV-Trainer Gerhard Unterluggauer sowie KAC-Manager Oliver Pilloni das Team-Geschehen. Auch, weil heiße Aktien wie Lukas Kainz (Graz), Philipp Lindner (Innsbruck) oder Stefan Häussle (Dornbirn) mit Saisonende vakant werden könnten. Denn oft sorgen Pausen wie beim Nationalteam eben auch für einen Perspektivenwechsel.