Das Spitzenspiel zwischen dem VSV und dem HC Pustertal war definitiv nichts für schwache Nerven. Spielerisch bot die Begegnung zwar sicher nicht das höchste Niveau, doch beide Seiten agierten mit viel Herz, suchten ihr Heil in der Offensive und erarbeiteten sich - zumindest ab dem zweiten Drittel - etliche gute Einschussmöglichkeiten. Lediglich im ersten Abschnitt agierten beide Teams mit angezogener Handbremse, was das magere Torschussverhältnis von 4:6 auch unter Beweis stellt.

Erst in der 31. Minute fiel schließlich der erste Treffer durch Pustertals-Topscorer David Morley. Das 0:1 beflügelte die Heimischen jedoch offensichtlich mehr als die Gäste, wirkte wie ein Weckruf für Alexander Rauchenwald und Co. Gerade einmal 100 Sekunden dauerte es, ehe Robert Sabolic, perfekt bedient von John Hughes, für den Ausgleich sorgte. Fünf Minuten später war es schließlich Rauchenwald, der das Spiel mit seinem Treffer zum 2:1 endgültig drehte. Als Kevin Hancock kurz vor der Pause mit einem Gewaltschuss für einen Zwei-Tore-Vorsprung sorgte, schien zumindest eine kleine Vorentscheidung gefallen zu sein.


Doch im Schlussabschnitt kämpften sich die Südtiroler noch einmal heran, schafften gleich nach der Pause den Anschlusstreffer. Ein offener Schlagabtausch war die Folge, das Spiel wogte, sehr zum Gefallen der Fans, hin und her. Und auch als Elias Wallenta den vierten blau-weißen Treffer (47.) besorgte, blieb das Spiel völlig offen. Ausgerechnet ein Ex-Villacher vermieste den Adlern einen gelungenen Abend. Rick Schofield, in den Saisonen 2015/16 und 2021/22 in der Draustadt, sorgte mit seinem Doppelpack binnen knapp vier Minuten für den Ausgleich und vereitelte ein Drei-Punkte-Spiel für den VSV.

In der anschließenden Verlängerung fiel, trotz Großchancen von Rauchenwald, Alex Wall und Andrew Desjardins sowie einem Powerplay, keine Entscheidung. Erst im Penaltyschießen sorgte Max Rebernig, der seinen Vertrag gerade erst um weitere zwei Jahre verlängert hatte, für die Entscheidung. „Auf der einen Seite ist es schon etwas ärgerlich, das wir eine 3:1 und eine 4:2-Führung nicht über die Zeit bringen konnten. Pustertal ist aber ein sehr gutes Team und am Ende hatten wir das Glück auf unserer Seite“, resümierte Trainer Rob Daum, der von einem ständig wechselten Momentum sprach.