Bis jetzt war die Saison der Villacher Adler von etlichen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Neben einem Trainerwechsel kurz vor Weihnachten und einigen späten bzw. nachträglichen Spielertransfers stand auch die Goaliefrage immer wieder zur Diskussion. Von Tyler Beskorowany trennten sich die Verantwortlichen gleich zu Beginn der Saison. Mit dem lettischen Nationalteamgoalie Kristers Gudlevskis glaubte man, einen mehr als adäquaten „Einser“ an Land gezogen zu haben. Doch seine bisherigen Leistungen konnten alles andere als überzeugen. Regelmäßige Patzer zeugen von fehlender Konstanz.
Zum Glück gibt es in Villach aber auch Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Wie Alexander Schmidt, der in drei der letzten vier Spiele das Vertrauen erhielt und drei Siege einfuhr. „Ich habe mir vor der Saison nicht gedacht, dass ich so viele Einsätze erhalten werde. Am Anfang war es schon schwer für mich, doch nun läuft es ganz gut. Auch weil das Team jetzt besser spielt“, erklärt der 20-jährige, der Neo-Trainer Rob Daum hervorhebt: „Seitdem er da ist, wissen die Spieler, was in der eigenen Zone zu tun ist. Jeder hat seine Aufgaben, das macht es für mich viel leichter.“ Schmidt, der vor einem Jahr maßgeblich am Aufstieg des U20-Nationalteams in die Top-Division beteiligt gewesen war, strahlt bereits sehr viel Ruhe aus, agiert in vielen Situationen schon sehr routiniert.
Im Nachwuchs genoss der lediglich 178 cm große Keeper die Expertisen von Markus Kerschbaumer, heuer erhielt er mit Patrick Machreich einen neuen Trainer zur Seite gestellt. „Ich kann mit ihm über Alles reden, auch private Dinge. Wir analysieren ständig meine vergangenen Spiele, aber auch den anstehenden Gegner per Video. Patrick macht einen tollen Job, ich bin mir sicher, dass er eine große Trainerzukunft vor sich hat.“
Für Machreich, der als Goalie mit dem VSV 2005/06 Meister wurde, ist es die erste Saison als Profitrainer. Der 40-jährige ist vor allem von der professionellen Einstellung seines Schützlings angetan: „Ali trainiert stets auf einem sehr hohen Niveau. Er ist zwar nicht der Größte, doch dank seiner guten körperlichen Fitness ist er immens agil bei einem Richtungswechsel und schnell wieder in Position. Abgesehen davon ist er mental sehr stark. Er ist wissbegierig und analysiert sich auch stets selbst.“
Noch im Sommer liebäugelte Schmidt mit einem Wechsel nach Salzburg. Glücklicherweise für den VSV wurde am Ende nichts daraus. „Im Nachhinein bin ich froh, dass es so gekommen ist und ich in der ICE-Liga spielen darf“, schmunzelt das Eigengewächs. Höchste Zeit, dass der Vorstand seinen Schützling langfristig bindet, sonst könnte das Thema „Salzburg“ schnell wieder aufkommen.