Die Villacher Adler haben sich mit dem 6:5-Sieg nach Penaltyschießen gegen Dornbirn zumindest kurzfristig aus der Krise gespielt, dennoch bleiben etliche Baustellen. Nach wie vor stimmt beim VSV die Balance zwischen Offensive und Defensive überhaupt nicht. Alleine gegen die Bulldogs resultierten drei Gegentreffer aus Stellungsfehlern bzw. Unachtsamkeit, die in 3:2, 2:1 bzw. 4:2-Konterläufen der Gäste resultierten, die sie auch prompt zu Toren nützen konnten. Weiterhin fehlt bei etlichen Spielern der Hunger über die Komfortzone hinaus zu arbeiten, sich aufzuopfern. Gerade in einer Situation wie jetzt sind umso mehr Leadertypen gefragt, die den Unterschied ausmachen können.
Ein weiterer Schwachpunkt ist derzeit Goalie Kristers Gudlevskis. Bereits bei der Niederlage in Graz wirkte der Lette phasenweise unsicher. Gegen Dornbirn wurde er nach dem dritten, durchaus haltbaren, Gegentreffer durch Alexander Schmidt ersetzt. Ob er sich in den nächsten Spielen zu jenem Abwehr-Bollwerk, das sich der Vorstand bei seiner Verpflichtung erwartet hatte, steigern wird können, bleibt abzuwarten.
Trainer Dan Ceman, der in der zweiten Pause in der Kabine "erstmals richtig laut wurde", lobte die geglückte Aufholjagd in der Schlussphase: "Die Mannschaft hat nach dem 3:5-Rückstand eine tolle Reaktion gezeigt und gut gespielt." Das alleine wird aber nicht reichen um den Trainer vor einem Rauswurf zu schützen. VSV-Sportvorstand Gerald Rauchenwald sieht zwar noch keinen sofortigen Handlungsbedarf, gibt aber zu: "Wir diskutieren die Trainerfrage fast jeden Tag, akut müssen wir aber noch nicht eingreifen."