Bereits vor dem Viertelfinalauftakt gegen Salzburg war die Euphorie in der der Draustadt riesengroß. 200 Fans reisten zum ersten Spiel in die Mozartstadt, sorgten dort für fast heimische Verhältnisse. Heute im ersten Play-off-Heimspiel seit 1443 Tagen wird die Villacher Stadthalle beben, wollen die Blau-Weißen-Anhänger ihre Mannschaft zur nächsten Sensation peitschen. Die Red Bulls können sich auf einen wahren Hexenkessel gefasst machen. Die letzten freien Sitzplätze wurden bereits gestern an den Mann gebracht.

In der Mannschaft selbst verflog die Euphorie nach dem Spiel bereits in der Gästekabine des Volksgartens. „Wir haben uns gleich nach der Partie gesagt, dass der Sieg erst ein Schritt von vier war. Wir müssen jetzt unsere starke Leistung bestätigen“, erzählt Nico Brunner. Zusammen mit seinen Linienkollegen Miika Lahti und Alexander Lahoda spielte das Villacher-Eigengewächs in Salzburg hauptsächlich gegen die starke erste Linie der Bullen, konnte diese über weite Strecken das Spiels perfekt neutralisieren. Dieses Linienduell wird es laut Rob Daum auch heute immer wieder geben.

Auch VSV-Sportvorstand Gerald Rauchenwald bleibt nach Spiel eins realistisch: „An der Ausgangsposition hat sich nicht viel geändert. Wir müssen am Boden bleiben. Die Salzburger sind auswärts noch stärker als auf eigenem Eis. Es war nur ein erster kleiner Schritt.“ Im gesamten Grunddurchgang verließen die Salzburger lediglich zweimal ohne zumindest einen Punktgewinn fremdes Eis. Alleine dieser Umstand zeigt die Stärke des Titelanwärters.

Dass die Bullen bereits heute etwas unter Druck stehen könnten, glaubt Trainer Daum nicht. Vielmehr „werden sie noch einen Gang zulegen, noch intensiver ans Werk gehen“. Eines ist für den Kanadier aber klar: „Wir dürfen uns nicht auf ein offenes Gefecht einlassen. Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir das Score so niedrig wie möglich halten. In Spiel eins klappte das ausgezeichnet.“

Am Line-up wird sich nichts ändern, alle Spieler sind fit für den Showdown in Villach. Brandon Maxwell absolvierte gestern nur eine kurze Einheit, verließ als Erster wieder das Eis. „Er hat heuer fast alle Spiele gespielt, wir wollen ihm so viel Erholungsmöglichkeiten wie möglich geben“, begründet Daum.

Im Hinblick auf die kommende Saison hat der VSV bereits einen neuen Spieler unter Vertrag genommen. Der 25-jährige Sebastian Zauner, der in den letzten sechs Saisonen für die Dresdner Eislöwen (DEL2) einlief, wird die Verteidigung verstärken.