Herr Daum, was sind Ihre ersten Eindrücke von Ihrem neuen Team?
Daum: Ich habe mir schon im Vorfeld über alle Spieler ein Bild gemacht. Persönlich kannte ich nur Markus Schlacher vom österreichischen Nationalteam und Kevin Schmidt von meiner Zeit in Iserlohn. Ich glaube, dass alle Spieler sehr motiviert sind und an einem Strang ziehen. Jeder will das Play-off erreichen, gemeinsam werden wir das auch sicher schaffen.
Wie ist der Vertrag mit dem VSV zustande gekommen?
Ich habe schon länger auf eine Möglichkeit gewartet wieder als Trainer tätig zu werden. Schon zu Beginn der Saison war ich einige Zeit in Österreich und habe mir viele Spiele angeschaut. Darunter auch eines des VSV. Ich kenne die Liga also sehr gut und bin mir daher sicher, dass Villach eine konkurrenzfähige Mannschaft hat und das Play-off erreichen kann.
Warum haben die Adler die direkte Play-off-Qualifikation Ihrer Meinung nach nicht geschafft?
Dafür gibt es keinen spezifischen Punkt. Der Kampf um die Top fünf war bis zum letzten Spiel offen. Am Ende war es extrem knapp, zwischen den Teams rund um den Strich gibt es quasi keine Unterschiede. Wir müssen jetzt aber nach vorne schauen und dürfen unsere Gedanken nicht in die Vergangenheit richten. Die Situation ist jetzt so, wie sie ist. Für uns ist jedes Spiel wie eine Play-off-Partie.
Viel Zeit bleibt Ihnen bis zum nächsten Spiel am Dienstag gegen Fehervar nicht. Was wollen Sie in erster Linie verändern?
Ich bin mir dessen bewusst, dass ich in dieser Phase der Meisterschaft keine gravierenden Änderungen vornehmen kann, das ist unmöglich. Es geht jetzt vielmehr darum, Kleinigkeiten zu verbessern, sowohl in der Defensive, als auch offensiv.
Wie genau wird sich das Spiel des VSV dadurch ändern?
Ich bin ein Freund von offensiv-orientiertem Eishockey. Das wollen auch die Spieler. Es geht darum in der eigenen Zone schneller den Puck zu erobern und rasch in die Offensive zu kommen. Vor allem im Forechecking werden wir einige Anpassungen vornehmen, wollen aggressiver auftreten und die Gegner früh unter Druck setzen.
Sie haben in Ihrer Europa-Karriere hauptsächlich mit nordamerikanischen Imports gearbeitet. In Villach haben Sie nun etliche Skandinavier im Kader. Wie gehen Sie damit um?
Das Thema ist überbewertet. Im Endeffekt ist jeder Spieler nur ein Mensch. Man muss mit jedem respektvoll umgehen und offen kommunizieren. Wenn ich die Spieler auf einer menschlichen Ebene erreichen kann, steigt die Motivation und baut sich gegenseitiges Vertrauen auf.
Sie haben erst vor einigen Tagen den Vertrag mit dem VSV geschlossen. Enthält dieser auch eine Option für die nächste Saison?
Nein. Ich habe in Villach wohl den kürzesten Vertrag der Eishockey-Geschichte unterschrieben. Ich bin aber nicht nach Kärnten gekommen um nach 20 Tagen schon wieder meine Heimreise anzutreten. Ich will dem Team helfen in das Play-off einzuziehen, danach schauen wir weiter.
Das Transferfenster schließt am 17. Februar. Wird in Villach über eine weitere Spielerverpflichtung nachgedacht?
Von meiner Seite nicht. Ich bin auch nicht in der Position dem Vorstand quasi gleich nach meiner Ankunft einen neuen Import vorzuschlagen. Sollten die Bosse aber einen Spieler im Auge haben, der uns auch definitiv helfen kann, würde kein Trainer der Welt ablehnen.