Was nach außen zwar wie ein Schnellschuss wirken mag, kündigte sich hinter den Kulissen der Villacher Adler schon seit Längerem an. Die nicht nur im Training, sondern besonders auch zwischenmenschlich harte Gangart von Jyrki Aho stieß bereits im November immer wieder auf Kritik. Auch für Sportvorstand Gerald Rauchenwald übertrieb der Finne immer wieder, wurde in seinen Ansprachen oft zu persönlich.
Zwischen Aho und Tormann-Trainer Manuel Skacal eskalierte die Situation mitten in der Saison. Als Konsequenz musste der Nachfolger von Markus Kerschbaumer schon nach kurzer Zeit seinen Hut nehmen. Die Abgänge von Patrick Spannring und Christof Kromp (Leihe) hatten mit Sicherheit auch etwas mit dem beinharten Auftreten des Finnen zu tun. Kapitän Jamie Fraser beschwerte sich des Öfteren bei den VSV-Bossen über die schroffe Kommunikation des Trainers mit der Mannschaft, die zu oft unter die Gürtellinie ging.
Der wohl gewichtigste Punkt für die Trainerentlassung war für den VSV-Vorstand aber die Tatsache, dass einige Akteure ihre Vertragsverlängerung an die Verpflichtung eines neuen Headcoaches knüpften. Ein Fakt, der den Adlerhorst zusehends unter Druck brachte, bisher konnte lediglich mit Martin Ulmer verlängert werden. Stützen wie Anton Karlsson und Co. ließen sich mit ihrer Unterschrift bis jetzt Zeit. Vielleicht hat der Vorstand nun bessere Karten um die Leistungsträger auch für die kommende Saison an den Verein zu binden.
In erster Linie werden die Adler nun versuchen einen EBEL-erfahrenen Trainer zu engagieren, die Liste der infrage kommenden Kandidaten ist allerdings nicht gerade lang. Ob mit dem neuen Mann die Ziele erreicht werden können, wird sich bald zeigen.