Für Frauen mag es in der Arbeitswelt manchmal eine große Herausforderung bedeuten, Anerkennung zu erfahren. Das kennt man vom „Equal Pay Day“ (zuletzt 4. März, ab diesem Tag wird die Arbeit von Männern und Frauen gleich entlohnt). Ebenfalls eine große Rolle spielt das Aufbrechen alter Schemata. Die Villacherin Sandra Kreiner hat das vor drei Jahren geschafft. Und zwar im Profi-Eishockey, eine der wohl größten Männer-Domänen im Sport schlechthin. „Ich war in den letzten Jahren die rechte Hand von Stefan Widitsch (Ex-VSV-Manager, Anm.). Meine Schwerpunkte lagen im Marketing und in organisatorischen Tätigkeiten“, erzählt Kreiner. Vor wenigen Wochen haben sich ihre Aufgaben allerdings merklich erweitert.
Mit den vorgenommenen Umstrukturierungen (Widitsch kündigte mit Jahresende, Giuseppe Mion trat als Obmann zurück) wurde die 29-Jährige in die VSV-Vorstandsriege bestellt – ein Bild mit Seltenheitswert. „Ein damit verbundenes Mitbestimmungsrecht ist für mich natürlich neu. Aber es ist eine große Ehre und es macht mich stolz. Vor allem, weil es der VSV ist.“ Wenn es auch sportlich beim Tabellenvorletzten derzeit nicht ganz nach Wunsch läuft, lässt sich Kreiner ihren Enthusiasmus nicht vermiesen. „Es passiert momentan sehr viel. Ein Ruck ging durch alle Mitarbeiter. Jeder ist motiviert, anzupacken.“
Das wird auch von Peter Peschel (ebenfalls neuer VSV-Vorstand neben Kreiner, Präsident Norbert Klatil, Vizepräsident Giuseppe Mion, Reinhard Grüner, Gerhard Maier sowie Herwig Moser) erwartet. Gemeinsam mit dem Marketingleiter der Villacher Brauerei schmiedet Kreiner Pläne, die Kommunikation mit den Fans sowie die Außendarstellung zu verbessern. „Wichtigster Punkt ist, die Wirtschaftlichkeit zu stärken. Der Klub braucht dafür wieder eine VSV-Mentalität.“ Das alles dürfte im überwiegend Männer-geprägten Eishockey für Kreiner wohl die kleinere Herausforderung sein.