Die Länderspielpause hat das VSV-Management intensivst genutzt, um die Abgänge von Brock McBride und Mikko Jokela zu ersetzen. Olivier Latendresse und Jeremie Blain sind die Neuen, ein alter Bekannter und ein Unbekannter.
Der Bekannte gibt heute sein Debüt im Dress der Adler. Manager Stefan Widitsch gelang es, alle notwendigen Formalitäten rasch zu erledigen. Latendresse spielte letzte Saison in Linz, stand davor vier Jahre bei den Graz 99ers unter Vertrag. Der Frankokanadier ist flexibel als Flügel oder Mittelstürmer einsetzbar. Und seine Ausbeute in den letzten fünf Jahren kann sich sehen lassen. In 253 Spielen schoss er 86 Tore und bereitete 122 Treffer vor. Stark war seine Performance im Play-off vergangenes Jahr, da kam der 30-Jährige in zwölf Begegnungen auf fünf Tore und sieben Assists. So kam es überraschend, dass die Oberösterreicher den Kontrakt mit ihrem Stürmer nicht verlängerten. Zum Glück für den VSV, der nun über einen zuverlässigen Akteur verfügt. „Er ist ein kompletter Spieler, der über einen sehr hohen Hockey-IQ verfügt. Er liest das Spiel gut, verfügt über viel Talent in der Offensive. Und – er ist sich für nichts zu schade“, beschreibt Co-Trainer Markus Peintner Latendresse. Obwohl der Kanadier sein letztes Match vor sieben Monaten bestritten hat, ist er im physischen Bereich laut Peintner in einer Top-Verfassung.
Zurück ins Team kehrt Jan Urbas, der seine Verletzung vollständig auskuriert hat. „Alleine mit seiner körperlichen Präsenz hilft er uns schon viel weiter“, zeigt sich Peintner erleichtert. Wann Verteidiger Blain das VSV-Dress überstreifen darf, steht noch in den Sternen. „Zurzeit ist er in Toronto, seine Sachen sind aber in Montreal. Wie es aussieht, kommt er am Freitag, kann frühestens am Dienstag spielen“, sagt Widitsch. Neu auch: in der Abwehr wird heute Thomas Winkler mit dabei sein. Der 19-Jährige absolvierte zuletzt zwei Spiele für Lustenau in der AHL, erzielte zwei Tore. „Thomas hat viel Schwung mitgebracht, ist heute unser siebenter Verteidiger“, so der Co-Trainer.
Das erste Spiel in Wien hat der VSV nach einer feinen Leistung mit 3:1 gewonnen. Trotzdem bleiben die Capitals für Peintner der Favorit. „Sie sind ein starkes Team. Wir haben keine Angst, jedoch Respekt.“ Erstmals nach seinem Wechsel nach Wien wird JP Lamoureux nach Villach zurückkehren. Peintner: „JP hat für uns Überragendes geleistet, das darf niemand vergessen. Man muss dem Menschen Lamoureux und seiner Familie den notwendigen Respekt zollen und die Entscheidung respektieren.“
Mario Kleinberger