Der VSV hält auch nach vier Niederlagen in Folge an seinem Konzept fest. "Wir drehen doch nicht schon in der ersten Kehre um, wenn dort ein Steinchen liegt. Wir wollen mit einem Langzeitprojekt den Berg hinauf", verteidigt Giuseppe Mion den eingeschlagenen Weg der Villacher, einheimische Talente zu fördern und so rasch wie möglich ans Erstliga-Niveau heranzuführen. Auch wenn der VSV-Geschäftsführer erkennt: "Die eine oder andere Verstärkung täte uns jetzt wohl gut." Dennoch sind Kaderverbesserungen im blau-weißen Gremium (vorerst) tabu. Auch weil das knappe Budget keinen Spielraum lässt. "Unsere Einnahmen sind begrenzt", weist Mion besonders auf nüchterne Infrastruktur in der Villacher Stadthalle hin. "Graz und Linz beispielsweise haben edle VIP-Räume geschaffen, die dortigen Räumlichkeiten auf den letzten Stand gebracht. Das eröffnet zusätzliche Einkünfte, von denen der Profibetrieb profitiert."

Durchhalteparolen

Durchhalten lautet die Parole des VSV, warten bis sich das riesige Lazarett lichtet. Dennoch steht hinter Olivier Roy ein großes Fragezeichen. Der kanadische Torhüter laboriert an seinen Leisten, wird morgen wieder mit dem Training beginnen und soll am Freitag sein Comeback feiern. Roy selbst ist zuversichtlich ("Meine Verletzung ist nicht so arg wie befürchtet"), der VSV sieht es distanzierter. Das Heimspiel gegen Laibach wird zu Roys Fitnesstest. "Wenn es nicht gehen sollte, dann sind wir zum Handeln gezwungen", legt sich Mion hinsichtlich eines unabwendbaren Torhütertausches fest.

Heute in Linz hütet wieder Lukas Herzog, der heuer schon mehr Spiele im Kasten stand als in den letzten beiden Saisonen zusammen, das VSV-Tor. "Wir stehen zu ihm", betont Co-Trainer Markus Peintner. "Wir mussten ihn aber nach dem 3:8 in Graz moralisch wieder aufbauen. So eine Niederlage hinterlässt bei einem unerfahrenen Goalie logischerweise Spuren." Der junge Lanzinger kommt retour, dennoch muss Villach sieben Verletzte vorgeben. "So ist das Geschäft, jammern bringt da nichts", weiß Peintner aus Erfahrung. "Keine Panik", versucht auch Giuseppe Mion zu beruhigen, obwohl die Voraussetzungen diesmal klar für den Tabellendritten aus Oberösterreich sprechen. In den letzten beiden Jahren blieb der VSV in Linz ohne Punkte.