Nicht immer ist es der Fall, dass die Natur das Talent der Eltern an ihre Kinder weitergibt. Anderseits heißt es, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. So muss es wohl bei Christof Kromp der Fall sein. Es ist schon extrem, wie sich der Stil des neuen VSV-Youngsters mit dem seines Vaters gleicht. Speziell was die Kaltblütigkeit vor dem Tor betrifft, ist der Junior auf dem besten Weg in die Fußstapfen von VSV-Legende Wolfgang Kromp zu treten.
Der heutige VSV-Nachwuchschef erzielte in 950 Meisterschaftsspielen für die Adler 333 Tore und lieferte 368 Assists. Der Junior hat mit einem sehenswerten Penalty gegen Dornbirn sein erstes Saisontor erzielt. „Wichtig war, dass wir das Match noch gedreht haben. Natürlich freue ich mich auch, über den verwerteten Penalty“, stellt Christof den Sieg in den Vordergrund.
Der große Traum platzte plötzlich
Im Vorjahr lebte Kromp kurzzeitig seinen großen Traum, da er in der WHL in Kanada, der besten Nachwuchsliga der Welt, einen Vertrag erhielt. Eine Verletzung in der Vorbereitung beendete blitzschnell diesen Traum, öffnete aber eine andere Tür. Durch gute Leistungen beim VSV erhielt er einen Profivertrag für die heurige Saison. Angebote gab es zwar auch aus Nordamerika, aber die Entscheidung fiel nicht schwer. „Erwachsenen-Eishockey ist der letzte Schritt, daher haben wir uns für das VSV-Angebot entschieden“, sagt Vater Kromp.
Durch die neue Regelung, dass junge, österreichische Spieler, die keine fertige Ausbildung haben, eine Schule besuchen müssen, hat Christof nun doppelten Stress. „Die Handelsschule in Villach kommt mir aber sehr entgegen, daher ist es machbar.“ Für machbar hält der Stürmer auch einen Sieg über Linz. „Es wartet der bisher härteste Gegner auf uns. Gelingt es uns, defensiv eine starke Leistung abzurufen, können wir sie bezwingen“, sagt Kromp, der sich noch ein paar Kilo mehr und einen härteren Schuss wünscht.
Mario Kleinberger