Die Südtiroler sind äußerst verhalten in die Saison gestartet. Nach vier Runden konnte Bozen nach 60 Minuten noch keinen Sieg feiern, zuletzt gab es mit dem 3:2-Sieg nach Penaltyschießen in Znaim das erste richtige Erfolgserlebnis. Aber die Formkurve zeigt stetig nach oben, was auch die 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen bei den Vienna Capitals beweist. Trainer Tom Pokel hatte so früh wie noch nie in den letzten Jahren einen Großteil seines Teams zusammen, aber wie gewohnt, gab es eine starke Fluktuation. So haben 17 Spieler den Klub verlassen, dem gegenüber stehen 14 Neuverpflichtungen. Und nur acht Cracks hielten dem Verein die Treue. Da spielt auf alle Fälle auch das Finanzielle eine Rolle, da die Südtiroler noch mehreren Spielern aus der letzten Saison Geld schulden, was Manager Markus Meraner auch bestätigte.
Die neuformierte Truppe ist heiß auf den ersten Sieg in regulärer Spielzeit, davon will aber der VSV nichts wissen. Die Adler können fast in Bestbesetzung die Reise nach dem heutigen Vormittagstraining in Angriff nehmen. Torhüter Oliver Roy und Verteidiger Samuel Labrecque haben die ganze Woche trainiert, auch Markus Schlacher ist nach seinem grippalen Infekt wieder fit. Es fehlen nur Daniel Nageler (Fingerbruch) und der Langzeitverletzte Christian Jennes.
„Wichtig wird sein, dass wir hart und konsequent in der Abwehr agieren. Wir müssen einfach kompakter auftreten als zuletzt, damit wir hinten nicht zu viele Tore kassieren“, sagt Schlacher. Der Verteidiger, der kürzlich seinen 29. Geburtstag feierte, erwartet einen extrem aggressiven Gegner. „Bozen ist zu Hause besonders stark, da heißt es für uns, ab der ersten Sekunde höchste Konzentration“, so der Villacher, der im Team nach wie vor eine ausgezeichnete Stimmung ortet. „Es gibt keinen Grund, warum es nicht so sein sollte.“
Mario Kleinberger