Das mit der Favoritenrolle sei immer so eine Sache, sagte der Ex-Adler Lucas Thaler vor dem VSV-Gastspiel bei seinen Salzburger Bullen. Und das dachte sich Villach wohl auch, lüftete im Haus des Serienmeisters mit seinem Gegenwind nämlich einmal kräftig durch. Dass die Draustädter nach 20 Minuten mit 1:0 führten, war absolut nicht unverdient, sondern der enorm harten Arbeit vor beiden Toren geschuldet. Chase Pearson, der nach einigen Anpassungsproblemen immer mehr aufblüht, sich zuletzt zum sicher auffälligsten und spielstärksten Einkauf des Sommers mauserte, klopfte schon nach drei, Altmeister John Hughes nach fünf Minuten bei Salzburg-Schlussmann Atte Tolvanen an. Besser machte es Geburtstagskind Alex Wall (34) nur Sekunden später: Er schnappte sich die Scheibe an der eigenen Blauen, nützte einen Ausrutscher von Philipp Sinn und schloss halbhoch zur Adler-Führung ab.
Auch im Mitteldrittel blieb Villach am Drücker und münzte nach sehenswerter Kombination das erste Überzahlspiel in Person von Max Coatta in das 2:0 um (25.). Das hätte übrigens schon nach sieben Minuten auch auf der Anzeigetafel stehen können. Das Videostudium der Schiedsrichter brachte Thomas Vallant aber um den ersten Treffer in blau-weiß, weil Alexander Rauchenwalds vermeintlicher Assist davor regelwidrig mit dem Oberarm erfolgt war. Die Bullen brauchten lange, um sich zu schütteln. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Einmal hatte Benjamin Nissner im Slot zu viel Platz (33.), einmal Thomas Raffl (40.), folgerichtig klingelte es zweimal.
Die Tuomie-Truppe ließ sich davon aber nicht verunsichern, wirbelte weiter fleißig Staub auf. Das machte sich zehn Minuten vor Schluss bezahlt, als Pearson seine starke Leistung mit der neuerlichen Führung krönte. Danach war leiden angesagt, doch auch wilden Sturmläufen der Gastgeber hielt die kompakte Defensive um den stabilen Comebacker Mark Katic und den toll aufgelegten Goalie JP Lamoureux stand und hielt den Sieg fest. Am Sonntag geht‘s gegen „Wundertüte“ Asiago.