Turbulenzen im Klub und eine sportliche Talfahrt gehen an den direkten und indirekten Beteiligten verständlicherweise nie spurlos vorbei. So offensichtlich auch nicht an den VSV-Spielern, deren Verunsicherung im Heimspiel gegen die Black Wings Linz anzumerken war, vor allem in den ersten 40 Minuten. Doch irgendwie schafften es die Adler an diesem Abend zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen und am Ende einen Punkt zu holen. Dennoch liegen sie nach dem Sieg der Pioneers gegen Wien am Tabellenende.

Vor allem im ersten Drittel dominierten die Gäste das Spiel, gewannen die Mehrheit der Zweikämpfe, brachten mehr Energie auf das Eis und gingen auch völlig verdient in Führung. Nach einem Puckverlust der Villacher Abwehr in der eigenen Zone sorgte Patrick Sölllinger in der siebenten Minute für die Linzer Führung. Vom VSV kam lange viel zu wenig, die erste nennenswerte Chance hatte Alexander Rauchenwald in der 14. Minute, er scheiterte aber an Black Wings-Goalie Thomas Höneckl. Und als Julian Pusnik (17.) JP Lamoureux zum zweiten Mal bezwang, wurden in der Halle die schlimmsten Befürchtungen wach.

Allerdings kamen die Heimischen wie aus dem Nichts noch vor der Pause zum Anschlusstreffer durch Rauchenwald. Erst nach dem Seitenwechsel wirkte der VSV etwas giftiger - die Pausenansprache von Trainer Tray Tuomie schien Wirkung zu zeigen. Und tatsächlich gelang den Draustädtern durch Chase Pearson der Ausgleich, das Spiel selbst war aber nur kurze Zeit wieder völlig offen. Denn Luka Maver (30.) und Ian Scheid (35.) sorgten aus Sicht der Oberösterreicher wieder für klare Verhältnisse und wogen sich offenbar zu früh in Sicherheit.

Die Villacher zeigten im letzten Drittel plötzlich ein völlig anderes Gesicht, wurden mutiger, von der anfänglichen Verunsicherung war trotz des 2:4-Rückstandes nichts mehr zu merken. Und spätestens, als Philipp Lindner in der 42. Minute verkürzen konnte, übernahmen die Heimischen, angefeuert von 3233 Zuschauern das Kommando und drückten immer mehr auf das 4:4, das schließlich in der 57. Spielminute durch Rauchenwald - zu diesem Zeitpunkt auch völlig verdient - fiel. In der Verlängerung hatte der VSV zwar zunächst die besseren Möglichkeiten (Pearson, Lindner) doch die Stahlstädter konnten sich am Ende durch Kristler in der 64. Minute den Zusatzpunkt sichern.