„Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu“, sagte der deutsche Fußballer Jürgen Wegmann einst nahezu philosophisch nach einem verlorenen Bundesligaspiel. Ähnlich könnte man das Gastspiel des VSV in Ungarn auch zusammenfassen. Auch wenn das Ergebnis am Ende zu Villacher Ungunsten ausfiel, spielten die Adler beim klaren Favoriten gut mit. Die Feldherrschaft hatte wohl der Gegner inne, aber Blau-Weiß zeigte lange ein vielversprechendes Auswärtsspiel. Beim 0:1 durch Tim Campbell nach nur 128 Sekunden waren sie mit den Köpfen noch nicht bei der Sache, danach fingen sich die Adler aber. Die Draustädter konterten vor allem gefährlich und legten – eigentlich erstmals in dieser Saison – langfristig konzentrierte Abwehrarbeit an den Tag.

Doch die ansonsten intakte Offensivabteilung hatte an diesem Abend die sprichwörtliche „Hex“ am Schläger. John Hughes, Guus van Nes, Kevin Hancock, Max Coatta, Marco Richter – nahezu alles, was im VSV-Sturm Rang und Namen hat, ließ Sitzer aus, während hinten JP Lamoureux und die Abwehr um den wieder einmal abgeklärt agierenden Thomas Vallant dicht hielten. Besagtes Pech hatte dann aber ausgerechnet der tapfer aufspielende Youngster Nico Uschan, dessen verunglückter Pass hinter dem Tor nur den Gegner fand und Balint Magosi nach dem 0:2 dankend abdrehte (32.).

Tuomie: „Wenn du nichts triffst, kannst du nicht gewinnen“

Im Schlussdrittel drehten die Hausherren das Spiel um, die robuste Defensive war nicht mehr zu knacken, obwohl Philipp Lindner die Scheibe noch einmal neben das halbleere Tor setzte. „Aus irgendwelchen Gründen haben wir einfach nicht getroffen, obwohl wir gut drinnen waren, viele Chancen hatten“, haderte Trainer Tray Tuomie und tischte seinerseits noch eine Sport-Weisheit auf: „Wenn du nicht triffst, kannst du nicht gewinnen.“