Die bisherigen Vorbereitungsspiele der Villacher Adler verliefen ganz nach dem Geschmack der blau-weißen Fans. In sechs Spielen konnte man ebenso viele Siege einfahren. Doch ausgerechnet im letzten Test vor der am Freitag beginnenden ICE-Liga-Saison wurden sie von Ligakonkurrent Graz wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt. Die Villacher wirkten, im Gegensatz zu den munter aufspielenden Steirern, behäbig, waren fast immer einen Schritt zu spät. Schon in der siebenten Spielminute leitete Neuzugang Lukas Haudum den Grazer Trefferreigen ein, zwei Powerplaytore bedeuteten einen 0:3-Rückstand nach 20 Minuten, nach 40 Minuten lag die Mannschaft von Tray Tuomi bereits mit 1:6 zurück. Die ersten zwei Drittel ähnelten fast schon einer Vorführung, die neu formierten 99ers bestachen mit viel Puckbesitz und äußerst schnellem Umschaltspiel.

Rauchenwald und Co fehlte die Leidenschaft, ein Aufbäumen gegen die drohende Niederlage war von keinem einzigen Akteur zu vernehmen. Erst als die Grazer im Schlussabschnitt einen Gang zurückschalteten, kam der VSV etwas besser in Tritt, doch sowohl defensiv als auch in der Offensive fehlten der Biss und die Entschlossenheit. Am Ende mussten die Adler eine herbe 2:7-Pleite einstecken, die sicher noch etwas länger in den Köpfen nachwirken wird. Für die zwei Treffer zeichneten sich die Neuzugänge Guus van Nes (39.) und Max Coatta (49.) verantwortlich. Bitter: Nachdem Backup-Goalie Rene Swette mit einer Unterkörperverletzung derzeit nicht einsatzbereit ist, droht fünf Tage vor Saisonstart nun auch noch Lukas Moser verletzt auszufallen. Der 22-Jährige musste nach einem Zusammenstoß kurz vor dem Ende vom Eis.