Bereits in der vergangenen Saison bewiesen die Villacher Adler mit der Verpflichtung von Nick Mattinen ein gutes Händchen in Sachen Einkaufspolitik. Der mittlerweile nach Straubing abgewanderte Verteidiger erfüllt, wie auch letztes Jahr beim VSV, die Erwartungen des DEL-Klubs voll und ganz, in 21 Spielen erzielte er ebenso viele Punkte (10Tore/11 Assists). Der 25-Jährige hinterließ im Sommer eine große Lücke in der Abwehr. Selbst die VSV-Verantwortlichen zweifelten hinter den Kulissen daran, Mattinen adäquat ersetzen zu können.

Mit Dylan MacPherson wurde schließlich ein ebenfalls physisch starker Defender verpflichtet, dessen Stärken eher in der Defensive hätten liegen sollen - ein sogenannter „Stay-at-Home“-Verteidiger also. Schnell war jedoch klar, dass der 1.90 Meter große Rechtsschütze viel mehr ist, als nur jemand, der hinten aufräumt. Mit 14 Punkten (8 Tore/6 Assists) aus 21 Partien avancierte der Kanadier zum derzeit punktebesten blau-weißen Verteidiger. „Er ist momentan einer der stärksten Spieler unseres Teams“, lobte auch Trainer Rob Daum, für den MacPherson die Erwartungen mehr als übertroffen hat. Für den VSV bedeutet das im Umkehrschluss, dass er seine Entdeckung tunlichst schnell verlängern sollte, sonst droht nach der Saison der nächste Top-Spieler in eine stärkere Liga abzuwandern, wie es auch Mattinen getan hat.

„Es hat schon ein paar Spiele gedauert, bis ich mich an die größere Eisfläche und das europäische Eishockey gewöhnt habe. Mittlerweile klappt es aber ganz gut“, erzählt der 25-Jährige, der sich in Villach pudelwohl fühlt, von Anfang an „super von der Mannschaft aufgenommen wurde“. Vier Jahre lang versuchte der Verteidiger sich in der nordamerikanischen AHL durchzusetzen, aber nur mit mäßigem Erfolg. Der logische Schritt war der Wechsel nach Europa.

„Ich wollte einfach einmal etwas anderes ausprobieren. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass ich den Wechsel nach Villach nicht eine Sekunde bereut habe“, verrät MacPherson, der seine Zukunft in Europa sieht. „Aber ich will nicht zu weit nach vorne blicken. Jetzt konzentriere mich einmal auf die Meisterschaft, wo wir viel erreichen wollen.“

Mit dem bisherigen Saisonverlauf ist der Verteidiger recht zufrieden, merkt aber an, dass die Leistung bei den Auswärtsspielen (vier Siege in zehn Spielen, Anm.) besser werden muss. „Da müssen wir einfach mehr Punkte holen.“

Erste Möglichkeit die Bilanz in der Fremde aufzuwerten, bietet sich bereits heute, wenn die Adler bei den Innsbrucker Haien antreten. Wie schon beim souveränen Auftritt am Freitag gegen Wien ist das Lineup der Villacher gänzlich voll.