Es ist vollzogen. Was sich in den letzten Wochen bereits angekündigt hatte, ist nun offiziell: Petri Matikainen muss den KAC nach fünf Jahren, zwei Meistertiteln und trotz laufenden Vertrages (bis 2024) vorzeitig verlassen. Die Diskrepanzen zwischen dem Finnen und General Manager Oliver Pilloni sind zu groß geworden – und das Verhältnis war nicht mehr zu kitten. Der Konflikt der beiden eskalierte bereits im November. Wie von der Kleinen Zeitung bereits im Jänner angekündigt, hat dies dazu geführt, dass die Ära des 56-Jährigen in Klagenfurt beendet worden ist.

Die Bilanz seiner Amtszeit: Unter der Führung des Finnen verlor der EC-KAC nur zwei der insgesamt zehn komplettierten Playoff-Serien, in der jüngst zu Ende gegangenen Spielzeit musste sich seine Mannschaft im Halbfinale in fünf Partien dem späteren Titelträger EC Salzburg
geschlagen geben. Die Amtszeit des 56-Jährigen war die zweitlängste eines Cheftrainers in der Geschichte des Kärntner Traditionsklubs: Er stand bei den Rotjacken in insgesamt 294 Ligaspielen an der Bande, 173 davon wurden gewonnen.

Mit einer Winning Percentage von 58,8 Prozent ist Petri Matikainen der erfolgreichste KAC-Trainer seit knapp zwei Dekaden, sein Landsmann Jorma Siitarinen (2003/04) war der letzte Head
Coach, dessen Engagement in Klagenfurt mit einer höheren Erfolgsquote endete. Noch wesentlich höher – bei 65,4 Prozent – lag der Anteil an von den Rotjacken siegreich beendeten Playoff-Spielen in der Matikainen-Ära. Zudem stellte der Finne einen neuen Klubrekord auf: Kein Trainer in der KAC-Historie stand in mehr Begegnungen der Post Season an der Bande als er (52).

Pilloni: "Abnützung eingetreten"

In einer Aussendung des Klubs meint Pilloni: "In den vielen Meetings der vergangenen Wochen zum Zwecke der Analyse und Evaluierung unserer sportlichen Situation sind wir gemeinsam zur Entscheidung gelangt, dass eine gewisse Abnützung eingetreten ist und es neuer Impulse bedarf. Um diese zu setzen, gab es mehrere Ansätze, da der einheimische Stamm unserer Mannschaft aber in wesentlichen Teilen erhalten bleiben wird, nehmen wir die Veränderungen an der Position des Trainers vor."

Matikainen zeigt sich ebenfalls gefasst: "Wir sind in den vergangenen Wochen zur gemeinsamen Entscheidung gelangt, dass der Klub und ich in unterschiedlichen Richtungen in die Zukunft gehen sollten. Ich hatte fünf
schöne Jahre in Klagenfurt, herausragend waren natürlich die beiden Meistertitel. Es war eine gute Zeit und wir gehen als Freunde auseinander."

Übernimmt Kirk Furey?

Für den Klub bedeutet das natürlich auch, dass es eine zusätzliche finanzielle Belastung gibt. Die Auflösung eines laufenden Vertrages erfolgt nur mittels "Buy-out". Im Falle einer Einigung, wie es nun gegenständlich der Fall ist, dürfte das allerdings unter der vereinbarten Vertragssumme liegen. Fakt ist: Der KAC befindet sich nun offiziell auf Trainersuche. Eine Option wäre, Farmteam-Trainer Kirk Furey zum Headcoach zu befördern. Ein Profi-Trainergespann im Alps-Team ist für kommende Saison nämlich nicht mehr angedacht.