Im fünften Finalspiel der diesjährigen ICE-Saison fielen erstmals mehrere Tore auf beide Seiten ausgeglichen aufgeteilt. Den Anfang im Heimspiel machten die bereits mit dem Rücken zur Wand stehenden Bozner. Ryan Culkin brachte die Italiener nach Assist von Mitch Hults nach knapp zehn Minuten in Führung. Bis zur Spielmitte hielt die Führung, dann war Bullen-Kapitän Thomas Raffl zu Stelle und glich die Partie mit einem satten Hammer unter die Latte aus.

Turbulent ging es im Schlussdrittel her, in dem nicht weniger als vier Treffer fielen. Dustin Gazley überwand den so starken Salzburger Schlussmann Atte Tolvanen nach 46 Minuten zum zweiten Mal. Noch in der selben Minute, exakt 43 Sekunden später, fand Troy Bourke die passende Antwort. Als Matt Frattin die Foxes allerdings zum dritten Mal, mit einem sehenswerten Abschluss über die Stockhand, in Führung brachte, dachten die 6800 Fans in der Eiswelle schon an die Finalserienverlängerung. Doch Benjamin Nissner sorgte 27 Sekunden vor Schluss abermals für betretenes Schweigen. Vor dem Tor wurde auf den Stürmer vergessen, der kehrte aus kurzer Distanz zum 3:3 ein und erzwang die erste Verlängerung dieser Finalserie.

Eine Verlängerung reichte bei weitem nicht aus

In der Verlängerung nahmen die Salzburger das Zepter mehr und mehr in die Hand, suchten die schnelle Entscheidung im Meisterschaftskampf. Weil aber unter anderem Dennis Robertson, Mario Huber oder Peter Hochkofler aus aussichtsreichen Positionen scheiterten, ging es in eine zweite Verlängerung. 24 Sekunden vor der Pause landete der Puck zwar im Tor, Bozen jubelte. Das Gehäuse war aber längst aus der Verankerung gerissen worden, Mike Halmos Torjubel hinfällig.

Bozen kam mit mehr Schwung aus der Kabine und erarbeitete die sich die mit Abstand größte Chance der Partie in der 83. Minute. Doch Frattin schaffte es, den Puck nicht ins leere Tor zu befördern. Auf der Gegenseite rettete Ryan Culkin in letzter Sekunde vor dem heranstürmenden Bourke in der bereits 92 Minute dieses fünften Finalspiels. Beide Mannschaften machten so auch noch die 100 voll, gingen zum zweiten Mal in die Kabinen.

Im sechsten Drittel des Spiels zog Culkin nach 105 Minute eine schmerzliche Strafe wegen Spielverzögerung. Doch Bozen entschärfte auch diese Phase. Nach 110 Minuten scheiterte Brad McClure zweimal an Tolvanen, der die Bullen mit Glanztaten im Spiel hielt. Erstmals in die Unterzahl musste Salzburg, als Martin Stajnoch Frattin im Konter fällte. Doch auch die Bullen blieben ohne Schaden. Doch Frattin sollte am Ende der Matchwinner sein und hatte sich das mit seiner Leistung auch verdient. Im Konter bugsierte er nach fast 116 Minuten den Puck zum 4:3 ins Netz. Um Punkt 22 Uhr, also exakt viereinhalb Stunden nach Beginn des Spiels.