Fünf Punkte aus zwei Partien lautet die Bilanz des Road-Trip-Wochenendes für die Rotjacken. Vielleicht waren die Spiele im tiefen Westen der Liga, weit weg von zu Hause, genau das dringend Benötigte zum richtigen Zeitpunkt. Und um den Kopf frei zu bekommen, für bevorstehende Aufgaben. Nach dem hauchdünnen Sieg in Vorarlberg (4:3 n. P.) gelang es dieses Mal Innsbruck den Nerv zu ziehen. 0:1 und 1:2 lautete der Rückstand. Doch die Rotjacken bewiesen Moral und triumphierten mit 3:2 bei den Tirolern.

Zu Beginn allerdings wirkte es, als würde es ein ernüchternder Abend für die Klagenfurter werden. Auch nach der frühen Führung durch Nico Feldner hatten die Gastgeber den Fuß weiter am Gaspedal. Die Rotjacken waren lediglich um Schadensbegrenzung bemüht. Das gelang, und es schien dabei der verletzte Mike Zalewski (Tobias Piuk sprang ein) nicht zu fehlen. Das Powerplay zeigte bereits im ersten Abschnitt einen interessanten Aspekt: Trainer Petri Matikainen stellte um, setzt auf zwei Mann auf der blauen Linie.

In einem in den Mittelabschnitt mitgenommenes Überzahlspiel sollte diese Änderung zum Erfolg führen. Rihards Bukarts verwertete als dritter Mann vor Innsbruck-Goalie Rene Swette den zweiten Rebound. Und der KAC begann mehr in die Offensive zu investieren. Das Spiel wurde breiter gestaltet, die Präzision der Pässe erhöht. Aus dem Nichts sorgte Martin Ulmer für die neuerliche Führung. Sein Pass wurde von Maier unglücklich ins eigene Tor abgefälscht. Doch der KAC hat sich das Glück erzwungen. Noch im zweiten Abschnitt sorgte ein Vorstoß von Paul Postma zum 2:2.

So utopisch es zu Beginn der Partie noch schien: Die Rotjacken haben einen Weg gefunden, die Haie zu knacken. Vor allem weil KAC-Goalie Sebastian Dahm in heiklen Momenten sich wieder wie eine Wand präsentiert hatte. Er strahlte Ruhe aus, gab seinen Vorderleuten Sicherheit. Im Forecheck zeigte sich Bukarts & Co. selbstbewusst, und vor allem geduldig. Einen Cuma-Fehler bestrafte der Lette umgehend zum 3:2 und damit zum Siegestreffer. Für den Rotjacken-Stürmer war es der achte Scorerpunkt im vierten Spiel (4 Tore, 4 Assists). Die Rückkehr in die Top Sechs blieb dem KAC aber verwehrt, weil die Vienna Capitals gegen Asiago einen Punkt erobert hatten (5:6 n. V.).

Dieses 5-Punkte-Wochenende dürfte bei den Klagenfurter sowie dem Trainerduo Matikainen/Vuori auch Druck vom Kessel nehmen. David Fischer betonte zwischenzeitlich, dass bisher niemand vom Verein an ihn herangetreten sei. Etwa um ihn als zusätzlichen Co-Trainer zu installieren. "Mein Fokus gilt dem Farmteam. Außerdem habe ich mit Vuori und Matikainen ein hervorragendes Verhältnis", sagt der frischgebackene Papa einer Tochter.