Zu beneiden ist KAC-Trainer Petri Matikainen derzeit nicht. Mit einem erneut äußerst dünnen Line-up und ohne etliche Schlüsselkräfte, vor allem in der Offensive, musste der Finne seine Mannschaft im Schlagerspiel in Salzburg auf das Eis schicken. Dennoch boten die Rotjacken eine kämpferisch und taktisch äußerst starke Darbietung und wurden zumindest mit einem Punktgewinn belohnt.
Drei Powerplays wurden dem KAC gleich zu Beginn des Spiels zugesprochen, das zweite konnte Routinier Thomas Hundertpfund auch zur frühen Führung (6.) nutzen. Beide Seiten agierten in den ersten zwanzig Minuten taktisch sehr diszipliniert, Chancen blieben über weite Strecken Mangelware. Allerdings übernahmen die Bullen mit Fortdauer des Spiels immer mehr das Kommando, der Druck auf Sebastian Dahm und seine Vorderleute wurde stetig größer.
Mario Huber in numerischer Überlegenheit und Nicolai Meyer, nach Fehler von Manuel Ganahl, drehten schließlich im zweiten Abschnitt binnen fünf Minuten das Spiel. Und als wenig später Nikolaus Heigl auf 3:1 für die Heimischen erhöhte, schien bereits eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Die Rotjacken wankten, fielen aber nicht.
Im letzten Drittel präsentierten sie sich wieder wesentlich kompakter, warteten geduldig auf ihre Chance. Zehn Minuten vor dem Ende vergaben noch Ganahl und Jesper Jensen Aabo mit einer Doppelchance den Anschlusstreffer. Vier Minuten vor dem Ende fiel dieser schließlich doch. Rok Ticar traf nach einem schnellen Konter und sorgte damit für eine heiße Schlussphase. Bereits drei Minuten vor Schluss verließ Dahm das Tor, der KAC mobilisierte seine letzten Kräfte und hatte exakt 2,6 Sekunden vor der Sirene auch das Glück auf seine Seite. Fabian Hochegger fälschte den vermeintlich letzten Schuss von Paul Postma unhaltbar zum 3:3 ab.
In der Verlängerung traf Ganahl zunächst nur die Stange, auf der anderen Seite avancierte Ty Loney in der 64. Minute zum Salzburger Matchwinner und sorgte für den nicht unverdienten 4:3-Sieg des amtierenden Meisters.