Die Eishockey-Fans in Kärnten mussten in den letzten Dekaden nie so lange auf das erste Saisonderby zwischen dem VSV und KAC warten. Am Freitag hat das Warten ein Ende, das erste Duell der Lokalrivalen steigt um 19.30 Uhr (Puls 24 & Radio Kärnten, live) in der Villacher Stadthalle. Leider jedoch um zwei Tage zu früh, denn am Sonntag mit Lockdown-Ende hätten zumindest 1000 Fans in die Halle gedurft. „Das ist bitter, speziell im Derby“, meint Marco Richter, der erstmals im Dress der Adler auf seine ehemaligen Rotjacken treffen wird.
Im 339. Duell der Erzrivalen gilt der VSV als leichter Favorit. Natürlich aufgrund der vielen Ausfälle von Schlüsselkräften beim KAC. Wobei: John Hughes wurde nach dem Graz-Spiel aufgrund eines Stockschlags für eine Partie gesperrt. Und bei den Klagenfurtern kündigt sich mit Johannes Bischofberger ein Comeback an. Der pfeilschnelle Stürmer absolviert heute den Belastungstest. Richter hingegen lässt das alles kalt. „In einem Derby gibt es keine Favoriten. Ich bin überzeugt, dass wir uns in allen vier Duellen auf Augenhöhe begegnen werden.“
Neue Sturmreihe beim VSV
In Graz bildete der Flügelstürmer erstmals mit Alexander Rauchenwald und Benjamin Lanzinger eine Sturmreihe. „Die Chemie wurde von Wechsel zu Wechsel besser. Bleiben wir zusammen, so kann unsere Reihe im Derby sicher ein Faktor werden“, gerät der Wiener ins Schwärmen. Richter ortete in jeder Angriffsreihe des VSV großes Potenzial, traut jeder Reihe zu, dass sie gegen jede Linie sämtlicher ICE-Liga-Klubs bestehen kann. „Alle vier Blöcke haben das Zeug, um offensiv als auch defensiv einen guten Job erledigen zu können. Wichtig für das Derby wird werden, dass wir unser taktisches System durchziehen.“
Von der ersten Sekunde hellwach zu sein, muss sich der KAC, anders als gegen Laibach, zum Ziel setzen. Trotz anhaltend schwindender Kräfte. Den Klagenfurtern wurde am Mittwoch ein freier Tag gegönnt. „Die Trainingsintensität wurde ebenfalls zurückgeschraubt“, erzählt Kapitän Manuel Ganahl. Während berechtigte Hoffnungen in ein Bischofberger-Comeback gesetzt werden, dürfte es bei Nick Petersen (laboriert zusätzlich an einer Zahnentzündung) noch 1 bis 2 Wochen dauern.
Die Strategie wird bei den Rotjacken vor dem Duell mit dem VSV dennoch nicht über den Haufen geworfen. Jede Linie konzentriert sich wie üblich auf die Defensiv-Aufgaben – unabhängig davon, wen VSV-Trainer Rob Daum auf das Eis schickt (KAC mit Wechselnachteil). „Wir haben es heuer zweimal versucht, dass Thomas Hundertpfund mit mir gegen Linz auf die Lebler-Linie spielen soll. Nach vier Wechseln herrschte totales Chaos“, erzählt Ganahl schmunzelnd.
Weihnachtskekse als Motivationsstütze
Mit Vorfreude blickt der KAC-Stürmer auf das Duell mit Ex-Kollegen Richter entgegen. „Wir werden uns am Bullypunkt sicher unterhalten. Und ich werde mal kontrollieren, ob er schon bei den Weihnachtskeksen zugegriffen hat.“