Mit einem ausgedünnten Lineup, gleich zehn Spieler standen nicht zur Verfügung, nahm der KAC das Match in Dornbirn in Angriff. Die Vorarlberger befinden sich zurzeit in einer Krise, verloren die letzten zehn Meisterschaftsspiele in Serie. Gegen die Klagenfurter zeigte Dornbirn in den bisherigen zwei Saisonduellen gute Leistungen, konnte das Team drei Punkte dabei erobern. Rotjacken-Coach Petri Matikainen veränderte erneut alle vier Angriffslinien, in der Verteidigung gab Tobias Sablattnig sein Debüt an der Seite von Clemens Unterweger.
Für beide Mannschaften war es das erste Spiel in dieser Saison ohne Fans in der Arena, es herrschte dabei die übliche trostlose Stimmung. Die Verunsicherung bei den Gastgebern war zu Beginn der Partie anzusehen. Die Athletiker nützten diese Schwäche eiskalt aus. Zuerst vollendete Lukas Haudum bereits nach 149 Sekunden einen Zwei-auf-Eins-Konter mit einem satten Schuss in die kurze Kreuzecke zur Führung. Tor Nummer zwei, nur 71 Sekunden später, ging auf die Kappe von Stefan Geier. Beim Schuss des Routiniers sah Dornbirn-Keeper Lukas Herzog, der den Vorzug vor David Madlener erhielt, nicht gut aus. Die Dornbirner fielen bis zur 14. Minute nicht auf, erst als Tyler Cuma mit einem unfairen Check Niki Kraus an die Bande nagelte. Der gebürtige Wiener konnte aber weiterspielen. Eine gute Möglichkeit auf das 3:0 kurz vor Drittelende vergab David Maier, der alleine auf Herzog zulief.
Völlig verwandelt präsentierten sich die beiden Teams im Mittelabschnitt. Die Dornbirner kamen mit großer Motivation aus der Kabine, die Rotjacken völlig unkonzentriert. Daher dauerte es nur 27 Sekunden bis Davis Vandane den Anschlusstreffer erzielen konnte, wobei auch Kevin Macierzynski noch seinen Schläger im Spiel gehabt haben könnte. Der kanadische Verteidiger war auf alle Fälle für den Ausgleich verantwortlich, sein Schuss ging bei Freund und Feind vorbei in das Gehäuse von Sebastian Dahm. Der KAC war in dieser Phase völlig von der Rolle, hatte mehrere Überzahlmöglichkeiten, konnte sich aber kaum eine Chance erspielen.
Im Schlussabschnitt traten die Klagenfurter entschlossener auf, bekamen das Geschehen wieder unter Kontrolle. Was fehlte, waren die klaren Möglichkeiten, daher ging es im Duell dieser zwei Teams zum dritten Mal in Serie in die Verlängerung. Da hatte der KAC das besser Ende für sich, Martin Schumnig war der Goldtorschütze, er verwertete ein Zuspiel von Rok Ticar zum entscheidenden 3:2. Zwei wichtige Punkte für die Moral der Rotjacken.
Mario Kleinberger