Der 33-Jährige steht seit Dezember 2020 im Scheinwerferlicht der Schweizer Medien. Mario Kogler wurde beim SC Bern zum Headcoach befördert. Der Klub ist bei den Eidgenossen das Nonplusultra, aber auch im europäischen Eishockey sind die Berner ein Schwergewicht (55 Millionen Euro Umsatz).

Kogler, der bei den Bernern seit drei Jahren die U20 überhat, führte das Team aus der Krise. Der oftmalige Schweizer Meister bleibt im Titelrennen, über die Pre-Play-offs (Plätze 7 bis 10) ist es noch möglich. Dem Kärntner ist es gelungen, schnell das Vertrauen der Spieler und der Klubverantwortlichen zu erhalten, was ein relativ ruhiges Arbeiten zur Folge hatte. Ex-NHL-Spieler Mark Streit, der sich 2019 im Klub einkaufte, ist von der Art und Weise, wie der Kärntner vorgeht, begeistert. Mittlerweile ist der Ex-Verteidiger auch einer von drei Assistenten von Kogler. „Es ist für mich eine große Chance, die ich so gut als möglich nützen möchte“, sagt der Klagenfurter.

Kogler stammt aus einer Eishockey-Familie, Oma, Opa, Vater und Schwester – sie alle spielten Eishockey. Sein Urgroßvater war 1909 sogar Gründungsmitglied des KAC, da war es klar, dass er bei den Rotjacken mit dem Eishockey begann. Schon mit 14 zog es ihn ins Ausland, er erhielt ein Stipendium für zwei Jahre in den USA. „Für meine Eltern war es ein Horror, doch ich wollte weg.“ Die Spielerkarriere nahm aufgrund einer Verletzung mit 20 Jahren ein abruptes Ende, Kogler wechselte direkt ins Trainerbusiness. „Man muss eine Menge Dreck schaufeln, um in gewisse Positionen zu kommen. Mein Pass mit der Österreich-Flagge war kein Vorteil“, so Kogler. Sein gut aufgebautes Netzwerk bescherte ihm einen Job als U18-Trainer bei Mora in Schweden. „Das sorgte für Aufruhr. Im Boulevardblatt ,Aftonbladet‘ erschien ein riesiger Aufmacher. Man fragte sich, was das soll mit einem 25-jährigen Österreicher. Gut, ich habe nicht alles verstanden.“

Aus dem Norden wechselte er ein Jahr später (2013) in die Schweiz, dort stieg er stetig die Karriereleiter empor. Sein Job als Berner Trainer hat ein Ablaufdatum, daher ist er offen für andere Aufgaben. „Die Chefcoach-Position taugt mir schon, schauen wir, was der Markt hergibt“, meint Kogler, der noch viel vorhat. „Die KHL wäre der nächste große Schritt und vielleicht schaffe ich es als erster Österreicher in ein Trainerteam eines NHL-Klubs.“