Das Jahr 2020 wird durch die Covid-19-Pandemie jedem in Erinnerung bleiben. Im März wurde die Mehrheit aller Meisterschaften ohne Vergabe eines Meistertitels abgebrochen, nur wenige wurden fortgesetzt. Die National Hockey League (NHL) war eine jener Ligen, die im Sommer des vergangenen Jahres eine Fortsetzung mit einer „Bubble“ in Kanada wagte.
Einer unter diesen Athleten in der „Bubble“ war Michael Raffl, der sich mit seinen Philadelphia Flyers bis ins Conference Semifinale kämpfte, einen 1:3-Rückstand in der Serie gegen die New York Islanders aufholte und schlussendlich doch im siebenten Spiel scheiterte. Seine Leistungen in der letzten Saison – 58 Spiele, acht Tore, zwölf Vorlagen und 14 Strafminuten – fanden bei den österreichischen Eishockey-Experten große Beachtung, sodass er die Wahl zum besten österreichischen Eishockeyspieler damit nach 2013 und 2014 zum dritten Mal gewinnen konnte. Mit 57 Punkten setzte sich Raffl vor den beiden U20-Nationalteamspielern Marco Rossi (43/Ottawa 67s) und Sebastian Wraneschitz (23/EV Vienna Capitals) durch.
Erstmals eine Frau
Zum ersten Mal wurde bei dieser Wahl auch eine Stimme für eine österreichische Spielerin abgegeben. Anna Meixner, Legionärin bei Brynäs in Schweden, erhielt eine Reihung auf dem zweiten Platz und damit drei Punkte.
Schöne Anerkennung
Glücklich über seinen Erfolg zeigte sich Raffl, der gestern mit den Flyers eine herbe 0:9-Niederlage bei den New York Rangers hinnehmen musste. "Ich bin sehr stolz, dass ich zum besten Spieler gewählt wurde. Eine Auszeichnung ist immer etwas Schönes. Diese Pandemie war und ist für keinen einfach. Es geht sicher vielen Menschen schlimmer als mir. Als Eishockeyspieler können wir unseren Beruf dennoch ausüben, das ist schon ein Privileg. Im Vergleich zu 2020 hat sich für uns Spieler die Situation, Spiele zu bestreiten, etwas verbessert. Der Plan der Liga ist ziemlich eng, körperlich ist es aus meiner Sicht die anstrengendste Saison, die ich je in der NHL gespielt habe."