Erst einmal kreuzten sich der KAC und VSV im Viertelfinale die Klingen, es war Anfang 1991. Die Klagenfurter setzten sich mit 3:0-Siegen durch. Trotzdem kam es im Finale in dieser Saison erneut zu diesem Duell, da sich ein Viertelfinal-Verlierer sich über Umwege für das Halbfinale qualifizieren konnte. An der Meisterschaft nahmen nur sechs Teams teil, daraus resultierte, dass zuerst 1 gegen 6 2 gegen 5 und 3 gegen 4 das Viertelfinale bestritten. Die drei Verlierer spielten sich in einer Hoffnungsrunde (Hin- und Rückspiel) den vierten Halbfinalisten aus, da gingen die Adler als Sieger hervor.
Den Grunddurchgang gewann damals klar der EC Graz vor dem VSV und WEV. Der KAC nahm nur Rang fünf ein, startete komplett unter den Erwartungen in die Saison. Elf Niederlagen lautete die Eröffnungsbilanz der Klagenfurter, Trainer Herbert Pöck stand kurz vor der Ablöse. Ein möglicher Nachfolgekandidat weilte schon in Kärnten, aber ein Sieg zur rechten Zeit und die volle Unterstützung der Mannschaft für ihren Trainer ließen den damaligen Obmann Gert Seeber umdenken. Für seinen Mut wurde der Funktionär schlussendlich belohnt.
Gute Legionärs-Wechsel
Mit der Verpflichtung von Kraig Nienhuis und Iiro Järvi, die anstatt der schwachen Legionäre Rick Zemlak und Gary Emmons kamen, gelang den Klagenfurter ein toller Schachzug, die zwei Legionäre waren zwei wichtige Bausteine für den Gewinn des 25. Meistertitels in der Vereinsgeschichte. Der KAC gewann eine dramatische Finalserie mit 3:1-Siegen. Nach einem brutalen Foul von VSV-Verteidiger Rick Wilson an Alexander Czechner in Spiel drei in Villach gingen die Mätzchen zwischen den beiden Erzrivalen so weit, dass die Klagenfurter gegen Wilson Anzeige zwecks schwerer Körperverletzung einbrachten und dieser sogar beim U-Richter aufmarschieren musste. Im nächsten, was auch das letzte Match war, spielte der knallharte Verteidiger wie ein frommes Lämmchen und der KAC gewann das Match mit 4:3 (drei Tore Andreas Puschnig) und der favorisierte VSV musste sich erneut geschlagen geben.
Gestützt wurde die Mannschaft vor allem von starken heimischen Spielern wie Tommy Cijan, Andreas Puschnig, Günther und Helmut Koren, Hans Sulzer oder Tormann Michael Puschacher, dessen Stern in dieser Saison aufging. Unvergessen bleiben die Darbietungen von Jimi Burton, der in der Abwehr eine echte Galionsfigur war. Aber auch die vielen jungen Kräfte wie Alexander Czechner, Martin Krainz, Erich Solderer, Peter Dilsky, Patrick Pilloni, Gerd Possarnig, Dieter Kalt, Peter Kasper oder Mario Schaden demonstrierten, dass sie bereit für eine Karriere in der höchsten Liga sind.
Mario Kleinberger