Es lief die 35. Spielminute im Match zwischen den Vienna Capitals und dem KAC als die Rotjacken einen Angriff der Wiener abfangen konnten und Thomas HundertpfundMichael Kernberger auf die Reise schickte. Der Verteidiger mit dem Offensivdrang eilte auf Goalie Bernhard Starkbaum zu und schloss mit gutem Haken zum 3:1 ab. "Endlich ist es einmal aufgegangen, es fühlt sich gut an", freut sich der 24-Jährige über seinen Premieren-Treffer in der Kampfmannschaft. "Chancen hatte ich ja schon einige, dieses Mal hat es gepasst."
Kernberger, der im Team oft die Position als siebenter Verteidiger innehat, aber auch schon mehrmals als Stürmer zum Einsatz kam, kann mit dieser Rolle ganz gut umgehen. "Man muss fit und bereit sein, immer damit rechnen, dass man beim nächsten Wechsel auf das Eis muss. Denn es kann schnell etwas passieren, dann ist man gefordert", sagt das KAC-Eigengewächs. Zuletzt ist es in Bozen passiert, als er im zweiten Abschnitt Martin Schumig ersetzten musste und dies wohl auch einige Zeit im Play-off es der Fall sein wird.
Apropos Play-off. Die Klagenfurter dürfen als zweiter am Sonntag hinter Bozen ihren Gegner für das Viertelfinale aussuchen, Kernberger würde eine kurze Anreise bevorzugen. "Sollte es der VSV schaffen, dann würde ich die Villacher ziehen. Ein Derby ist immer gut zu spielen. Aber es ist egal, wer der Gegner sein wird, dann am Ende muss man jeden schlagen und es gibt keine leichten Gegner."
Blick nach vorne
Dem Abwehrspieler ist es ganz bewusst, dass er ständig an sich arbeiten muss, um den nächsten Schritt zu setzen. Da ist es hilfreich, sich an einem Mitspieler wie Paul Postma, der zurzeit verletzt ist, orientieren zu können. "Abgesehen davon, dass er ein ganz netter Typ ist, ist es interessant wie er in der Kabine ist, was er in der Kraftkammer macht und wie er ein Spiel liest. Ein Spieler von dem man viel lernen kann." Auf ständige Weiterentwicklung legt auch Co-Trainer Juha Vuori großen Wert. Immer wieder schnappt sich der Finne nach dem Training die jüngeren Verteidiger, schiebt mit ihnen extra Einheiten ein. "Mich will er mehr auf der defensiven Seite haben, da ich mehr Offensiv ausgerichtet bin. Heißt, ich muss nach einer Offensivaktion so schnell als möglich wieder meine Position einnehmen."
Abseits der Eisfläche ist der Blondschopf fix vergeben, er lebt mit Freundin Sarah in Klagenfurt. In der spärlichen Freizeit zieht es den 24-Jährigen zum Angeln. "Ich bin halt ein leidenschaftlicher Fischer."
Mario Kleinberger