Wären die Villacher Adler bereits im Grunddurchgang so aufgetreten, wie derzeit in der Zwischenrunde, würden sie jetzt wohl nicht um die Play-off-Teilnahme bangen müssen. Besser spät als gar nicht fand der VSV Wege, um diese nicht nur körperlich, sondern auch mental herausfordernde Meisterschaftsphase zu meistern. Fünf Siege aus sieben Spielen in der Zwischenrunde, ein offensichtlich verbessertes Powerplay und ein neues „Wir“-Gefühl zeichneten die Blau-Weißen in den letzten Spielen aus. Die Adler haben Blut geleckt.

Besonders hervorzuheben ist Jerry Pollastrone, der bis vor kurzem noch als die große Enttäuschung galt. Im gesamten Grunddurchgang erzielte er lediglich sechs Tore (letzte Saison 17), in den letzten vier Spielen bereits vier, davon drei in numerischer Überlegenheit. „Es war für mich eine ganz schwierige Saison. Wir haben allesamt nicht gut gespielt, und auch ich selbst bin einfach nicht auf Touren gekommen. Es hat beim Abschluss ganz einfach nicht geklappt. Jetzt läuft es plötzlich nicht nur bei mir, sondern im ganzen Team. Wir sind jetzt richtig heiß.“

Augenscheinlich ist auch die Verbesserung bei einem Mann mehr auf dem Eis. Während die Adler im Grunddurchgang das schwächste Powerplay-Team waren, mauserten sich Jamie Fraser und Co. in der Zwischenrunde mit einer Quote von starken 30,4 Prozent zu einer Macht in numerischer Überlegenheit. Einziger Wermutstropfen ist, dass die Villacher, wohl auch aufgrund der vielen Verletzten, fast ausschließlich mit drei Linien agieren. Ein Faktor, der früher oder später zum Problem werden könnte.

Trainer Rob Daum zeigt sich erleichtert, drückt aber gleichzeitig auf die Euphoriebremse: „Es hat sich in den vergangenen Wochen Einiges zum Besseren verändert, wir haben uns in vielen Bereichen entwickelt. Wir haben aber noch einen harten Weg vor uns, in Linz erwartet uns ein ganz enges Spiel.“

Ein Duell unter Beobachtung

In einer Play-off-Serie begegnet man sich vier bis sieben Mal. Die heutige Partie zwischen KAC und Bozen ist das fünfte Duell seit Jahresbeginn. Und es birgt Zündstoff, soviel ist klar. Einige Rechnungen sind nach dem letzten Aufeinandertreffen noch offen. Unter Beobachtung steht besonders der nächste Auftritt von Bozens „Bad boy“ Mike Halmo. Insofern bedeutet es eine schwierige Gratwanderung für den KAC: nicht mit aller Gewalt, aber auch nicht vor den Südtirolern zurückschrecken lautet die Devise. Wieder an Bord nach seiner Sperre ist Stürmer Manuel Geier, der die vierte Linie komplettiert.
An ihren Comebacks arbeiten David Fischer, Dennis Sticha, aber auch Paul Postma. Der KAC vermeidet es in diesem Zusammenhang von Saisonende zu sprechen. Postmas Rückkehr dürfte, wenn, erst spät in der Saison erfolgen.