Um erfolgreich im Eishockey zu sein, ist ein entscheidender Faktor das Powerplay. Wer seine Quote im Überzahlspiel hochhalten kann, hat speziell bei engen Partien meist die Nase vorne. Beim KAC hat man das Gefühl, dass in den letzten Jahren bei numerischer Überlegenheit es nicht wirklich rund läuft. Ausnahmephasen waren zwar immer wieder vorhanden, aber ein Glanzstück ist das Powerplay schon lange nicht mehr beim Rekordchampion. Egal, wie der Trainer geheißen hat, an diesem Teil des Spieles sind viele Coaches mit ihrem Latein am Ende gewesen.
In der aktuellen Powerplay-Statistik nehmen die Klagenfurter Rang elf mit einem Prozentsatz von äußerst mageren 12,2 Prozent ein. Ein Wert, der den Trainern Petri Matikainen und Juha Vuori wohl die Schweißperlen auf die Stirne treiben dürfte. Bozen liegt mit einer beneidenswerten Quote von 33,3 Prozent an erster Stelle. International gesehen ist ein Wert von 25 Prozent schon eine recht beachtliche Marke. Davon ist der KAC im Moment meilenweit entfernt, wobei das Überzahlspiel rein optisch oft respektabel aussieht, aber es mangelt an der Effizienz bzw. der letzten Konsequenz. Auffällig ist, dass die schmerzhafte Position vor dem gegnerischen Gehäuse nur sehr zaghaft behauptet wird. Die freie Sicht des Tormannes einzuschränken, ist ein wichtiger Baustein eines erfolgreichen Powerplays. Was es ebenfalls benötigt, sind gut angetragene Schüsse, die entweder eine ordentliche Rebound-Möglichkeit ergeben, oder direkt den Weg ins Tor finden. An der Schussbereitschaft mangelt es noch bei den Klagenfurtern. Lieber wird so lange versucht, die Scheibe hin und her zu spielen, bis der Gegner ausgespielt ist, was aber nur selten vorkommt.
Graz auswärts
Ein Erfolgsrezept könnte lauten: Die Schussquote zu erhöhen, mehr Spieler vor dem gegnerischen Gehäuse positionieren, die durch die vermehrten Schüsse mehr Möglichkeiten zum Abfälschen bzw. mehr Reboundchancen erhalten würden. Vielleicht schon am Freitag gegen die Graz 99ers, die bisher eine feine Saison auf das Eis gebracht haben, was Tabellenplatz eins gut widerspiegelt. Speziell gegen den KAC sind die Steirer doppelt motiviert, aber auch die Klagenfurter, die bei den 13 letzten Begegnungen in Graz zehnmal zählbares mitnehmen konnten.
Auf alle Fälle wurden die Powerplay-Formationen und die Abwehr-Paare von KAC-Interims-Headcoach David Fischer verändert, vielleicht verändert sich dadurch auch das Verhalten bei den Überzahlmöglichkeiten in die erhoffte Richtung. Der angeschlagene Fredrik Eriksson kehrt in das Line-up zurück, fehlen werden neben Fischer weiter Johannes Bischofberger und Niki Kraus.
Livestream
Das Match können die KAC-Fans mittels Online-Videostream (Pay-per-View, Preis pro Streaming-Ticktet: €6,90) auf live.ice.hockey verfolgen. Die Begegnung beginnt bereits um 17.30 Uhr in der Merkur Arena in Graz.
Mario Kleinberger