Zu einem intensiven Gedankenaustausch unter Milliardären trafen sich kürzlich Dietrich Mateschitz und Heidi Goess-Horten in der wunderschön gelegenen Villa am Wörthersee der KAC-Gönnerin. Angereist ist der Gast standesgemäß mit dem Helikopter. Viele Themen standen auf dem Programm, einer der Schwerpunkte war wenig verwunderlich Eishockey. Darüber tauschten sich der Red Bull-Gründer und die Kunstsammlerin recht ausführlich aus. Mateschitz erzählt viel über seine Vorzeige-Akademie in Salzburg, wovon Goess-Horten sehr beeindruckt gewesen sein soll.

Abgänge

Ihr Herzensklub, der KAC, verkündete in den letzten Tagen einen Teil der schon länger beschlossenen Abgänge nun offiziell. Bisher waren noch keine Überraschungen dabei, obwohl Spieler den Klub verlassen, die beim Meistertitel vor mehr als einem Jahr schon einen großen Anteil hatten.

Adam Comrie: Unvergessen bleibt sein Tor im sechsten Finalspiel gegen die Vienna Capitals. Der baumlange Verteidiger versenkte den Puck in der Nachspielzeit im Kasten der Wiener und bescherte damit den Rotjacken den 31. Meistertitel. Der Kanadier krönte mit diesem Treffer eine tolle persönliche Spielzeit. Mit seinem knallharten Schuss und seinem Offensivdrang verzückte Comrie immer wieder die Fans in der Halle und sorgte für Kopfschmerzen beim Gegner. In seinem Tatendrang wurde der Kanadier in der vergangenen Saison aus welchen Gründen auch immer eingebremst, er konnte nicht an die Leistungen des Meisterjahres anschließen.

Siim Liviik: Beim finnisch-estischen Doppelstaatsbürger schieden sich bei den Fans die Geister. Ein Teil liebte die Art und Weise, wie er seinen Job ausübte. Der andere Teil verstand es nicht, warum diese Aufgabe nicht auch ein heimischer Spieler übernehmen könnte. Fix ist, dass Liviik im Play-off des Meisterjahres eine entscheidende Rolle einnahm, er viele Gegner und Fans mit seinem aggressiven Stil und seinen Kommentaren zur Weißglut brachte. Abseits der Eisfläche ist er fast ein größerer Star. Er rappt recht erfolgreich in seiner Heimat und seine Freundschaft zu Samu Haber, der als Frontman der Hitparadenstürmer „Sunrise Avenue“ die Massen anzieht, schmücken den coolen Finnen mit einer gewissen Aura.

Matt Neal: Der kleine Kanadier mit der recht beachtlichen Spielintelligenz zerbrach nach dem Meisterjahr an Co-Trainer Jarno Mensonen. Dabei legte er im September 2019 spektakulär los, schoss einige wunderbare Treffer in der Champions Leauge und in der Meisterschaft. Nach der November-Pause fand der Stürmer nie mehr zu 100 Prozent in die Spur, konnte dann mit der oft harschen Kritik von Mensonen nicht richtig umgehen.

Ebenfalls keine neuen Vertragsangebote erhalten Philipp Kreuzer, der wohl in Villach landen dürfte, und Ramon Schnetzer, der schon im Laufe der vergangenen Saison an Dornbirn verliehen wurde.

Wenige Legionäre

Wie es aussieht, werden die Klagenfurter in der hoffentlich Ende September beginnenden Saison mit maximal drei bis vier Spielern aus dem Ausland starten. Neben David Fischer, Rok Ticar und Nick Petersen dürfte noch ein Torhüter unter Vertrag genommen werden. Man will beim KAC vor allem den heimischen, jungen Kräften eine Perspektive bieten. An der Angel haben die Rotjacken David Maier, der zuletzt in der OHL bei Peterborough spielte, und Samuel Witting, der die letzten Jahre in Salzburg verbrachte. Er ist der jüngere Bruder von KAC-Stürmer Marcel Witting. Beide Kandidaten haben ihr Handwerk bei den Rotjacken erlernt.