Wie geht es Ihnen?
PETRI MATIKAINEN: Gut, danke. Aber ich bin ein bisschen enttäuscht, dass die Liga abgesagt wurde. Aber wie wir alle wissen, geht die Gesundheit vor.
Haben Sie daran geglaubt, dass Ihr Team die Serie nach 0:3-Rückstand gegen Linz noch hätte drehen können?
Es ist schwierig zu beantworten, wir waren auf alle Fälle als Team bereit. Man weiß ja nie, aber Linz hat davor sehr konstant agiert, was man bei unserem Spiel nicht behaupten kann. Wir waren in der regulären Saison und im Play-off nicht immer konstant mit unseren Leistungen. Auf alle Fälle waren wir bereit für Match vier, Wir wollten keinesfalls etwas herschenken, weil meine Teams geben niemals auf.
Warum konnte Ihr Team nicht konstant die Leistungen abrufen?
In der letzten Saison haben wir mit großem Kampf und mit tollem Team-Hockey überzeugt. Der Meistertitel hat dazu geführt, dass wir heuer die letzte Konsequenz als Mannschaft aber auch jeder einzelne Spieler vermissen lassen hat. Wir haben die Vorbereitung zu gut begonnen, da dachten viele im Team, dass es ein einfacher Ritt in dieser Saison werden wird. Ich hatte die gesamte Saison über das Gefühl, dass wir nicht jene Energie, die wir im Vorjahr im Team hatten, heuer nicht so aufgebracht haben. Wenn man gewinnt, bekommt man Informationen, wie es funktioniert und wie man es kontinuierlich fortsetzen kann und jeder Erfolg macht dich noch stärker. Heuer waren wir nicht so hungrig nach dem Erfolg und das ist für mich der Hauptgrund, warum es eine schwächere Saison wurde.
Hat es auch andere Gründe gegeben?
Ja, natürlich. Die Hälfte der Saison haben uns Lars Haugen und Nick Petersen gefehlt. Nach Weihnachten hatten wir mit vielen kleineren Verletzungen zu kämpfen. Es ist eine Kombination von vielen verschiedenen Faktoren. Als Trainer kann ich einfach nicht zufrieden sein. Speziell unser Scoring blieb weit hinter den Erwartungen. Wir hatten in vielen Begegnungen unglaublich viele Möglichkeiten, haben aber zu selten, diese auch in Tore ummünzen können. Nun muss sich jeder Einzelne hinterfragen, vom Management, den Spielern und meiner Person. Auf alle Fälle brauchen wir Akteure, die Tore schießen können. Jeder im Team hat eine gewisse Rolle zu erfüllen, um erfolgreich zu sein. Wer es nicht macht, muss damit rechnen, dass er eine Spielpause erhält. Es ist unser Job, wir sind ein Profiteam.
Haben Sie Fehler gemacht?
Wir alle machen Fehler. Jose Mourinho sagt, in unserem Geschäft kann es ja gar nicht ohne Fehler abgehen. Aber ganz wichtig ist es, dass man einen Fehler kein zweites Mal macht, das wäre dumm. Ich halte an gewissen Grundsachen beim Coaching und wie ich ein Team führe fest.
War es nicht ein Fehler, David Fischer als Kapitän abzusetzen?
Ich fühlte, dass es der Entwicklungsprozess im Team benötigte. Ich wollte damit das Team aufwecken, aber ich weiß, es war eine harte Entscheidung, speziell für Fischer. Ich bewunderte, wie er mit der ganzen Situation umgegangen ist. Ich respektiere ihn voll, mehr kann ich dazu nicht sagen. Nur, dass wir eine sehr enge Freundschaft haben.
Es hat viele Spekulationen über Nick Petersen gegeben.
Ich habe etwas gehört, aber man weiß nie, was der Wahrheit entspricht, es sind halt Spekulationen. Der Reiz im Team war heuer nicht hoch genug. Es hat mir gefehlt, dass jeder für den anderen alles gibt, es war gut, aber nicht gut genug. Wir sind nicht jene Wege gegangen, wie in der letzten Saison. Mir hat die individuelle Motivation jedes einzelnen Spielers etwas gefehlt, um besser zu werden.
Vertrauen Sie weiter Ihrem Spielsystem und Ihrer Taktik?
Zum Großteil natürlich, weil wir doch imstande waren, viele Möglichkeiten zu erspielen. Wir haben zu analysieren, ob es öfters nicht besser wäre, den Puck schneller zu spielen. Aber das große Gesamtbild ist in Ordnung.
Werden Sie kommende Saison KAC-Trainer bleiben?
Nun muss das Management analysieren, ob ich der richtige Coach für die Zukunft bin. Ich glaube, wir sind in der Mitte eines Entwicklungsprozesses, der weitergeführt gehört. Ich will bleiben, mein Job ist nicht abgeschlossen.
Wenn Sie bleiben, werden dann auch Jarno Mensonen und Juha Soronen bleiben?
Auch hier muss das Management entscheiden, was sie für richtig halten. Wenn ich bleibe, werde ich sicher einige Veränderungen vornehmen. Wir brauchen neue Gesichter und frisches Blut.