Gegen Salzburg gab es den zweiten Sieg innerhalb einer Woche. Aber beim 2:0-Heimerfolg war es wesentlich enger als beim 3:1-Sieg zuletzt in Salzburg. Was ist anders gelaufen?
Clemens Unterweger: In den ersten zwei Abschnitten waren wir viel zu weit vom Gegner entfernt, waren wir nicht gut. In dieser Zeit hat uns Lars Haugen gerettet. Die Salzburger hatten einen super Gameplan gegen uns, speziell ihr aggressives Forechecking hat uns im kontrollierten Spielaufbau Probleme bereitet, kamen dadurch auch zu guten Chancen. Erst im Schlussabschnitt haben wir es besser gemacht, waren mit dem Spiel mit der Scheibe schneller. Schlussendlich haben wir zwei Tore geschossen und die Bullen keines.
Ihr habt aber schon einige brenzlige Situationen zu überstehen gehabt?
Wir haben wieder bewiesen, dass wir alle gut verteidigen können und als Team, die brenzligen Situationen überstehen können. Wir wieder füreinander gekämpft haben und dies macht uns zurzeit so stark.
Ihnen ist der erste Saisontreffer gelungen, es war auch gleich der Gamewinner. Beschrieben Sie kurz die Szene.
Ich habe gesehen, dass Petersen die Scheibe hat und habe einen Schritt in das Drittel hinein gemacht. Als ich den Pass erhielt, war mein Gegenspieler recht nahe bei mir und ich wollte die Scheibe nur mehr Richtung Tor bringen, was mir gelungen ist. Natürlich war Glück dabei, dass der Puck hineingesprungen ist.
Der KAC hat die letzten fünf Spiele gewonnen, dabei nur einen einzigen Gegentreffer kassiert. Wie ist so etwas im Eishockey möglich?
Wir arbeiten jeden Tag als Team, damit wir ständig besser werden. In der Kabine haben wir ein ausgezeichnetes Klima, es versteht sich jeder mit jedem super, es ist ein gutes Miteinander. Unsere beiden Torhüter sind herausragend, sie halten uns immer im Spiel. Erwischen wir einen schlechten Tag, sind es die Goalies, die uns die Chance geben, das Match zu gewinnen. Wir können aber noch vieles besser machen. Die Trainer machen einen guten Job, pushen uns täglich. Wir wissen, dass wir uns nicht zurücklehnen dürfen.
Apropos Trainer: Im zweiten Abschnitt hat Petri Matikainen ein Timeout genommen. Was hat er gesagt?
Die Salzburger hatten da eine Druckphase. Er wollte einfach den Wind aus den Segeln nehmen. Uns hat er gesagt, dass wir uns konzentrieren und durchatmen sollen und hat uns Mut zugesprochen, dass wir diese heikle Phase schon überstehen werden.
Am Sonntag wartet Bozen, der nächste schwere Gegner?
Zu Hause sind sie immer brutal gut. Wir müssen wieder unsere schon genannten Stärken wieder auf das Eis bringen. Wieder in der Defensive mit allen fünf Spielern Beton anrühren und vorne werden wir die Chancen erhalten, da müssen wir die eine oder andere Gelegenheit ausnützen. Wir wissen, dass wir in Bozen punkten können und darauf fokussieren wir uns.
Ist man vom Leistungspotenzial dort angekommen, wo man am Ende der letzten Saison war. Oder gar schon einen Schritt weiter?
Schwierig zu beantworten, da das Play-off seine eigenen Gesetze hat. Wir können noch vieles besser machen, was keine Frage ist. Wir haben im Play-off bewiesen, dass wir füreinander und als Team gewonnen haben. Im Moment ist es ähnlich. Wir wissen, warum wir es letzte Saison geschafft haben und probieren wirklich als Einheit aufzutreten. Gelingt uns das, können wir jeden Gegner schlagen. Es soll unsere Identität sein. Im Moment klappt es ganz gut.
Stärkt eine Siegesserie das Selbstvertrauen?
Ja, ganz sicher, aber man darf nix überbewerten. Wir dürfen uns nur nicht zurücklehnen, darüber sprechen wir jeden Tag.
Von Mario Kleinberger