Es wurde wenig gesprochen vor der KAC-Kabine. Unmittelbar nach dem Tampere-Spiel, das doch recht deutlich mit 8:3 für die Hausherren ausgefallen ist, hatten die Rotjacken zu tun. Es wurde mit ernsten Mienen noch trainiert. Die Mannschaft nahm sich die Niederlage sichtlich zu Herzen. Trainer Petri Matikainen beobachtete fast ein wenig stolz das Geschehen und versuchte zu beruhigen. "30 Minuten haben wir wirklich gut gespielt. Wir haben im Vorfeld über mögliche Szenarien gesprochen. Gegen so ein Team muss man die schwierigen Situationen tolerieren und bestehen. Dann haben wir Strafen genommen und sie kamen zu billigen Treffern. Das hat alles geändert", meinte der Finne in einer Schnell-Analyse.
Er werde jetzt sicher nicht alles und jeden zerpflücken. "Wir haben eine Identität." Er gibt aber zu, dass nicht konsequent genug bei den gegnerischen Rebounds vor dem Tor gearbeitet worden ist. Für Matikainen steht der Lerneffekt im Vordergrund und die Erfahrungen, die die Mannschaft für die kommende Saison mitnehmen kann. Der Finne meint, das deutliche Resultat reflektiert auch die körperliche Verfassung der Klagenfurter. "Uns hat ein bisschen der Benzin gefehlt."
"Sind Realisten"
Ob solche Niederlagen verhinderbar sind? "Dafür müssten wir noch 30 weitere Minuten gut spielen. Es ist wieder ein Lernprozess für uns. Wir brauchen einfache Entscheidungen. Daran werden wir in den Trainings arbeiten." Er verriet, dass auch in der Kabine nach dem Spiel keine großen Reden geschwungen worden seien. "Wir sind ja Realisten."
An die mitgereisten Rotjacken-Fans, die seine Landsleute sogar mit der Welle von den Sitzen gerissen haben, lässt er ausrichten. "Tiefer Respekt. Großartig, dass sie hier sind."