Beim 1:0-Sieg im zweiten Finalspiel in Klagenfurt überraschte Trainer Petri Matikainen etwas mit seiner Verbannung von zwei Legionären auf die Ersatzbank. Ob Mitch Wahl und Robin Gartner heute in Wien wieder die Partie aus der Zuschauerrolle verfolgen werden müssen, oder, ob der Finne dem US-Boy und dem Schweden wieder das Vertrauen schenkt.

Beim Training am Mittwoch ging nur ein Teil der Spieler auf das Eis, vor allem jene Protagonisten, die am Dienstag kaum oder keine Eiszeit hatten. Darunter natürlich Wahl und Gartner, die heute auf einen Einsatz brennen. Für den Verteidiger wird es nicht einfach werden, da Matikainen nur mit sechs Abwehrspieler agieren lässt und es keinen Grund gibt, etwas zu verändern. Da Patrick Harand seinen Job als Verteidiger so gut erfüllt, will ihn der Coach nicht mehr zurück in den Sturm geben. Seine gute Performance dürften den gebürtigen Wiener fix einen Vertrag für die kommende Spielzeit einbringen, da planen die Rotjacken mit ihm in der Verteidigung.

Mangelnde Härte

Bei Wahl vermisst Matikainen die Bereitschaft, alles zu geben. Vor allem das so gut wie nicht vorhandene Körperspiel des US-Boys bringt den Finnen auf die Palme. Fähigkeiten, die der äußerst talentierte Stürmer hat, die er aber im Dress des KAC bisher nicht einsetzen wollte. In der letzten Saison bei Innsbruck zählte Wahl mit 117 Strafminuten zu den bösen Buben der Liga, auch in der East Coast Hockey League war er stets ein harter Knochen.

Statt Wahl spannte Matikainen Thomas Hundertpfund und Stefan Geier zu Nick Petersen. Die neuformierte Reihe war es schließlich, die für den einzigen Treffer in Match zwei sorgte. „Es war ein ganz wichtiger Erfolg für uns. Jetzt haben wir eine Best-of-Five-Serie“, sagt Hundertpfund, der heute gute Chancen sieht, den so wichtigen und notwendigen Auswärtserfolg einzufahren. „Wir werden wieder härten Arbeiten als die Wiener, dann werden wir erneut die Belohnung dafür erhalten.“

Gute Harmonie

Der Klagenfurter fand schnell die Chemie mit Petersen, kam durch die zum Teil genialen Pässe des Kanadiers zu ausgezeichneten Möglichkeiten, die er noch nicht in Tore ummünzen konnte.

Unterstützung in Wien erhalten heute die Rotjacken von ihrer großen Gönnerin Heidi Goess-Horten. Die Glücksfee des KAC wird in der Loge von Vienna Capitals-Präsident Hans Schmid zu Gast sein. Die Milliardärin wird mit ihrem Privatjet anreisen und gleich nach dem Match wieder in die Heimat fliegen.


Im Lager der Caps hat man anscheinend die Lehren aus dem 0:1 gezogen. „Wir müssen unser Spiel 60 Minuten durchziehen. Ein gutes Drittel, so wie der letzte Abschnitt in Klagenfurt, reicht gegen den KAC nicht aus. Wir müssen einfach für mehr Verkehr vor dem Tor sorgen, mehr Scheiben auf den gegnerischen Goalie bringen“, sagt Peter Schneider, der heuer schon 44 Tore schoss.