Brettspiele wie „Bingo“ oder „Schiffe versenken“ verdrängt es allmählich aus den Wohnzimmern. Begriffe wie 1A und 1B sind geblieben. Und werden vom Sport eingenommen. Salonfähig gemacht durch Formel-1-Teams, um eine stallinterne Rivalität weitestgehend zu beschwichtigen.

Seit heuer weist auch der KAC eine Nummer 1A und eine Nummer 1B vor. Gemeint sind die Torhüter Tomas Duba und David Madlener. Im Rotjacken-Gespann herrschen aber anders als bei Rennfahrern gegenseitiger Respekt und Hilfsbereitschaft. Wie zuletzt bei einem Rotjacken-Training zu beobachten war: Madlener musste in Bozen nach vier Gegentoren vom Eis.

Statistiken sprechen für Duba

Am nächsten Tag sprach Duba (behielt nach Einwechslung seine weiße Weste) mit ihm, munterte ihn auf. Wohl im Bewusstsein, dass nur zwei starke Torhüter langfristig zu Erfolg führen. „Das macht er immer“, erzählt Madlener lächelnd. Der Vorarlberger kann gut mit seiner Rolle umgehen: „Ich bekomme eh Einsätze. Andererseits spielt Tomas derzeit richtig gut.“

Die Statistiken sprechen sich derzeit klar für den tschechischen Routinier aus (Duba: 92,6 Prozent Fangquote, 1,76 Gegentorschnitt, Madlener: 86,7 Prozent, 3,50 Schnitt). KAC-Trainer Steve Walker, der heute in Znaim erneut Duba den Vorzug gibt, weiß aber die Zahlen entsprechend zu werten: „Es waren nicht immer glückliche Partien, in denen Madlener im Tor gestanden war. In Zürich lieferte er aber eine starke Leistung ab. Statistiken sind eben Statistiken. Man muss die Partien gesehen haben.“

Vertrauen in beiden Goalies

Der 44-jährige Kanadier hält weiterhin an seiner Strategie fest: „Wir haben viel Vertrauen in beide Torhüter. Es gibt keinen Grund, vom System 1A und 1B abzurücken.“ Schon für Sonntag kündigt er die nächste Rochade an. „Drei Partien in Folge sollten genügen.“ Eine Taktik, die in dieser Phase von Cleverness und Weitsicht zeugt.

Und Duba? Er sagt, was alle guten Charaktere in solchen Situationen zu Protokoll geben. „Meine Mannschaft hilft mir, meinen Job zu erledigen.“ Eine nötige Demut, die schon Brettspiele abverlangen.